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Bundestag: Die Sommerbilanz

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© The Pioneer

Guten Morgen,

herzlich willkommen zur neuen Ausgabe Ihres Hauptstadt-Newsletters.

Unsere Themen heute:

  • Gesetze, Reden, Sitzungen: Im Sommer ist Halbzeit der Legislaturperiode. Wir sagen, was wichtig war.

  • Die Ampel-Koalition will Deutschlands maritime Sicherheit stärken. Ein Antrag dazu soll diese Woche vom Bundestag verabschiedet werden.

  • Der Streit um das Heizungsgesetz scheint beigelegt. Ende der Woche soll es im Bundestags verabschiedet werden. Wir haben uns für Sie die Details angesehen.

  • Deutschlands kritische Infrastruktur wird immer häufiger Ziel von Cyber-Attacken. Wir wissen, was Innenministerin Nancy Faeser dagegen tun will.

  • In der vergangenen Woche fand in Berlin die internationale 6G-Konferenz statt. Wir haben mit dessen Leiter über die nächste Ära des Mobilfunks gesprochen.

Bundestag: Die vorläufige Halbzeitbilanz der Ampel

Vor der Sommerpause startet nun die letzte Sitzungswoche des Parlaments. Ganz offiziell beginnt sie am Mittwoch - mit der 114. Sitzung dieses 20. Deutschen Bundestags.

Zeit, Bilanz zu ziehen.

Unser Kollege Rasmus Buchsteiner hat Zahlen, Daten und Fakten zum Geschehen im Bundestag zusammengetragen.

Hier die wichtigsten Befunde im Überblick:

  • Der Bundestag hat bereits 163 Gesetze verabschiedet. Es gab 102 namentliche Abstimmungen. Darunter waren fünf Hammelsprünge, die unter anderem genutzt werden, um die Entscheidungsfähigkeit des Parlaments festzustellen.

Eine Infografik mit dem Titel: Bundestag: Die Halbzeit-Bilanz der Wahlperiode

  • Am Mittwoch wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) noch einmal in der Fragestunde auftreten. In dieser Legislaturperiode ist das sein sechster Auftritt in diesem Format. Zehn Regierungserklärungen hat Scholz gehalten - unter anderem seine „Zeitenwende-Rede“ kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine.

  • Die bislang kürzeste Bundestagssitzung war am 7. Dezember 2021 - also einen Tag vor der Kanzlerwahl. Sie dauerte 101 Minuten. Damals ging es um die Corona-Impfpflicht für Ärzte und Pflegepersonal. Die längste Sitzung begann am 7. Juli 2022 um 9 Uhr und endete nach fast 29 Stunden am früheren Morgen des nächsten Tages. 184 der 736 Parlamentarier waren noch zugegen. Zu wenig für einen beschlussfähigen Bundestag!

  • Immer häufiger wird im Parlament geschimpft, gehetzt, beleidigt. 13 Rügen und 46 Ordnungsrufe wurden erteilt. Das ist kurz vor Halbzeit der Legislatur bereits mehr als in der gesamten zurückliegenden Wahlperiode. Bei niemandem musste das Parlamentspräsidium so oft eingreifen wie bei den AfD-Abgeordneten Beatrix von Storch und Stephan Brandner. Für sie weist die Statistik elf beziehungsweise sechs Ordnungsrufe und Rügen aus.

  • Bislang gab es in dieser Wahlperiode nur einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss, in dem Gremium ging es um die Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz der Bundesregierung. In dieser Woche dürfte im Parlament viel über die Pläne für einen zweiten Untersuchungsausschuss gestritten werden, mit dem die Union die Rolle von Olaf Scholz im Steuerskandal um die Hamburger Warburg-Bank aufklären möchte.

Eine Infografik mit dem Titel: Die Viel-Redner im Bundestag

Abgeordnete, die bis zur Sommerpause die meisten Reden im Parlament gehalten haben

  • Die Statistik der Viel-Redner im Bundestag führen die Abgeordneten Ralph Lenkert (Linke), Nina Scheer und Helge Lindh (beide SPD) an. Die Minister mit den häufigsten Rede-Auftritten im Bundestag sind Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD).

Eine Infografik mit dem Titel: Die Viel-Redner des Kabinetts

Minister, die bis zur Sommerpause die meisten Reden im Parlament gehalten haben

Ampel will maritime Souveränität stärken

Die Ampel-Koalition will in dieser Woche mit einem Bundestagsantrag die maritime Souveränität stärken und damit den neuen sicherheits- und umweltpolitischen Herausforderungen rund um die Seegebiete gerecht werden. Der Antrag soll diese Woche verabschiedet werden, er liegt uns vorab vor.

"Weder Deutschland noch Europa als einheitlicher Rechts- und Wirtschaftsraum können sich weitere Jahre ,seablindness' leisten", heißt es in dem Antrag. Maritime Souveränität umfasse die Dimensionen Resilienz und Unabhängigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Finanzierung, sozial-ökologische Transformation sowie maritime Infrastrukturen, heißt es.

Screenshot des Antrags zur Maritimen Sicherheit 

Unter anderem fordern die Verfasser in dem Antrag, dass Investitionen in maritime Systeme und Plattformen im Zuge des Sondervermögens zügig umgesetzt werden.

Auch sollen kritische Infrastrukturen in Nord- und Ostsee verstärkt überwacht und gesichert werden. Auch eine Neustrukturierung der Küstenwache soll geprüft werden.

"Der maritime Antrag ist der Kompass zur Ausrichtung wesentlicher Zukunftsfelder, die die maritime Souveränität Deutschlands sichern werden: Klimaneutrale Schiffahrt und Energieproduktion in Häfen und auf See, der Schutz kritischer Infrastruktur, Wettbewerbsfähigkeit bei Finanzierungsinstrumenten und Qualifizierung der Fachkräfte", sagte uns der SPD-Verteidigungsexperte Johannes Arlt. "Deshalb darf die maritime Wirtschaft nicht länger als norddeutsches Hobby in der Politik verkannt werden".

Johannes Arlt, SPD-Bundestagsabgeordneter © Maurice Weiss

Bankenrettungsfonds: Nur noch 65 Prozent Kredite

Das in der Finanzkrise gegründete Sondervermögen des Bundes zur Absicherung von kriselnden Banken, der Finanzmarktstabilisierungsfonds FMS (oder auch Soffin), war zum Ende des vergangenen Jahres nur noch zu 65 Prozent ausgelastet.

Demnach waren nur noch Kreditermächtigungen (Garantien) in Höhe von 25,8 Milliarden Euro von einst 40 Milliarden Euro ausgereicht worden, bei den tatsächlichen Darlehen lag die Quote bei 59,4 Milliarden von insgesamt 60 Milliarden Euro.

Das geht aus einem Bericht des Bundesfinanzministeriums an den Finanzausschuss des Bundestages hervor, der uns vorliegt.

Der Restrukturierungsfonds, der ebenfalls als Sondervermögen angelegt wurde und bei der BaFIN angesiedelt ist, konnte durch die europäische Bankenabgabe 2022 rund 3 Milliarden Euro einnehmen, die Einnahmen durch die nationale Bankenabgabe belaufen sich auf 25 Millionen Euro.

Heizungsgesetz vor endgültiger Entscheidung

Ende der Woche soll das Heizungsgesetz nach monatelangem Streit im Bundestag verabschiedet werden. Selbst der FDP-Rebell Frank Schäffler findet, in den Verhandlungen sei ein "großer Fortschritt gelungen".

Auch wenn es wohl dabei bleibt: Das Heizungsgesetz wird vor der Sommerpause verabschiedet. Und tritt zum 1. Januar 2024 in Kraft.

Heizung © dpa

Seit Freitag liegt die Formulierungshilfe der Bundesregierung für einen Änderungsantrag vor, mit dem der einstige Entwurf der Bundesregierung an die Wünsche der Ampel-Partner im Bundestag angepasst werden soll.

Der Zeitpunkt, ab wann nur noch klimafreundliche Heizungen eingebaut werden dürfen, wird darin weit in die Zukunft verschoben. Die Grünen hoffen jetzt, dass die Marktbedingungen für fossile Brennstoffe schon bald so schlecht sind, dass ohnehin kaum noch jemand eine neue Öl- oder Gasheizung einbauen will, hören wir.

Unser Kollege Thorsten Denkler hat die mehr als 100 Seiten Gesetzestext durchforstet. Seine Analyse finden Sie hier:

Alles, was Sie über das neue Heizungsgesetz wissen müssen

Wie viel Geld gibt es vom Staat? Darf ich jetzt mit Wasserstoff heizen? 10 Fragen, 10 Antworten. Von Thorsten Denkler.

Analyse lesen

Veröffentlicht von Thorsten Denkler.

Artikel

Brinkhaus: Mehr Fachkräfte aus Indien anwerben

Ralph Brinkhaus © imago

Der frühere Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Ralph Brinkhaus (CDU), fordert, mehr Fachkräfte aus Indien nach Deutschland zu holen. „Wir sollten die Zusammenarbeit bei der Fachkräftegewinnung ausweiten“, sagte der Vorsitzende der deutsch-indischen Parlamentariergruppe unserem Kollegen Rasmus Buchsteiner.

Brinkhaus weiter:

Indien hat im Gegensatz zum Balkan und vielen anderen Regionen keinen Brain Drain zu befürchten. Im Gegenteil: Im südindischen Kerala ist beispielsweise die Vermittlung von potenziellen Fachkräften zu einem Business-Modell geworden, das von einer eigenen staatlichen Behörde gefördert wird.

Der CDU-Politiker sagte, Inder seien in der Regel sehr flexibel und fühlten sich in beiden Welten zu Hause: "Wenn sie wieder zurückkehren, bringen sie Erfahrungen, Qualifikationen und Netzwerke mit, die Indien helfen.“

Das alles dürfe aber nicht nach dem Prinzip Einbahnstraße funktionieren: „Ich wünsche mir, dass mehr Studierende aus Deutschland nach Indien gehen. Denn wir können auch viel von Indien lernen.“

Lesen Sie hier unsere Coverstory über Indien, die verhinderte Weltmacht.

Der Klick auf das Cover führt Sie zur Titelgeschichte. © The Pioneer

BMI: Immer mehr Cyberattacken auf kritische Infrastruktur

Die Bundesinnenministerium sieht infolge des Ukraine-Kriegs eine höhere Gefahr für Cyber-Attacken auf die kritische Infrastruktur.

"Die Verwundbarkeit der kritischen Infrastrukturen in Europa wird ... deutlich sichtbar", heißt es in einem Positionspapier des Ministeriums zum neuen Gesetz zum Schutz der kritischen Infrastruktur.

"Die letzten Monate haben gezeigt, dass unser Energiesystem und unsere kritische Infrastruktur vulnerabel sind."

Im Moment häuften sich physische Angriffe, zum Beispiel die Angriffe auf die Ostsee-Pipelines oder auf die Bahninfrastrukturen in Deutschland.

Deshalb soll das KRITIS-Gesetz nun beschleunigt vorgelegt werden.

Darin sollen Unternehmen und Einrichtungen benannt werden, die besonders schützenswert sind. Es soll außerdem regelmäßige Risikobewertungen in allen Bereichen geben und Mindestvorgaben für die Betreiber kritischer Infrastrukturen.

Außerdem will Innenministerin Nancy Faeser (SPD) ein zentrales Meldewesen für erhebliche Störungen bei den kritischen Infrastrukturen einführen.

Innenministerin Nancy Faeser © imago

Allein 2022 sorgten Cyberangriffe auf die deutsche Wirtschaft für Schäden von über 200 Milliarden Euro. 2023 rechnen laut einer aktuellen Bitkom-Studie 51 Prozent der befragten Betreiber kritischer Infrastrukturen mit noch mehr Attacken.

Ampel will Unions-Vorschlag zu Warburg-Ausschuss nicht zustimmen

Sitz der Warburg-Bank an der Hamburger Binnenalster © dpa

Die Ampel-Koalition will in dem von der Union vorgelegten Vorschlag für den Warburg-Untersuchungsausschuss in dieser Woche nicht zustimmen - weder heute im Geschäftsordnungsausschuss des Parlaments noch am Donnerstag im Plenum. Der Streit dürfte jetzt zum Fall für Karlsruhe werden.

Johannes Fechner, SPD-Obmann im Geschäftsordnungsausschuss des Bundestages, sagte unserem Kollegen Rasmus Buchsteiner:

Die Anträge der Union sind verfassungswidrig, weil sie Vorgänge des Landes Hamburg untersuchen will, wofür der Bundestag nicht zuständig ist.

Johannes Fechner © dpa

Fechner verweist auf zwei Gespräche mit der Union und eine Sachverständigenanhörung. Weiter sagte der SPD-Politiker:

Obwohl die Anhörung die Verfassungswidrigkeit der Unionsanträge bestätigt hat, will die Union ihren Antrag unverändert durchpeitschen. Verfassungswidrige Anträge kann und wird die Ampel aber nicht beschließen.

Einen Untersuchungsausschuss einzurichten, ist grundsätzlich ein Minderheitenrecht der Opposition. Der genaue Auftrag für das Gremium bedarf allerdings einer Mehrheit. Die Union hatte für den Fall einer Ablehnung bereits mit Klage in Karlsruhe gedroht.

6G-Konferenz: Europa und Japan wollen kooperieren

In der vergangenen Woche fand in Berlin die vom Bundesforschungsministerium initiierte 6G-Konferenz statt. Drei Tage lang trafen sich über 600 internationale Akteure zu einem Austausch über ihre Forschung und Entwicklungen.

"Das Interesse war noch größer als wir gedacht haben", bilanzierte der Leiter der Konferenz und Koordinator der deutschen 6G-Plattform, Prof. Hans Schotten, im Interview mit unserem Kollegen Maximilian Stascheit. Unter anderem habe die japanische Delegation großes Interesse bekundet, zusammen mit den europäischen Partnern "einen gemeinsamen, globalen 6G-Standard zu entwickeln".

Unter den Partnern gebe es eine große Einigkeit darüber, wie dieser aussehen soll:

Der Mensch steht im Mittelpunkt. 6G muss nachhaltig sein. Und 6G muss unseren Ansprüchen an Sicherheit, Resilienz und Datenschutz entsprechen.

Bis 2030 soll das nächste Level des Mobilfunks in Deutschland eingeführt sein. Es werde "vollkommen neue Anwendungen ermöglichen", erklärte Schotten, der als Wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) arbeitet:

Erst 6G wird sicheres, autonomes Fahren ermöglichen. Erst mit 6G werden Sie den gesamten Maschinenpark einer Fabrik von jedem beliebigen Platz auf dieser Erde aus steuern können. Mit 6G wird es möglich sein, dass bei einer Operation der Fachexperte nicht zwingend vor Ort sein muss, weil alle Informationen und Bilder des Eingriffs faktisch in Echtzeit übertragen werden können.

Der internationale Wettbewerb um die 6G-Einführung sei groß. In Asien werde die Technologie Schotten zufolge "mit hoher Wahrscheinlichkeit" schon vor 2030 eingeführt werden. Das habe auch mit der Einstellung der Europäer gegenüber neuer Technik zu tun:

Die Experimentierfreudigkeit bei der europäischen Bevölkerung ist nicht vergleichbar mit der in Asien. Dementsprechend ist auch der Druck, die neue Technik einzuführen, hier in Europa einfach nicht vergleichbar groß.

Schotten sieht darin jedoch auch einen Vorteil für den Wirtschaftsstandort Europa, da dieser aus den Anfangsfehlern lernen und dann beim "Transfer dieser Technik in die vertikalen Industrien" als erster ins Ziel kommen könne.

Das gesamte Interview lesen Sie hier:

"6G könnte das Ende der Smartphones bedeuten"

Interview mit Prof. Hans Schotten über die nächste Ära des Mobilfunks und den Wettlauf dorthin.

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Veröffentlicht von Maximilian Stascheit.

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Ramelow erreicht neue Höhen bei Candy Crush

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) mit seinem Handy vor dem Beginn einer Landtagssitzung. © dpa

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat bei seiner offenen Leidenschaft - dem Handy-Spiel Candy Crush - neue Höhenflüge erreicht. Er sei mittlerweile jenseits des Levels 3000, erzählte er uns. Ramelows Spielfreude war während der Corona-Pandemie und der Sitzungen der Ministerpräsidentenkonferenz bekannt geworden.

Auch in Thüringen hat man sich auf das Hobby des Linken-Politikers eingestellt. Bei einem Besuch des Geschäfts Spielewelt in Altenburg bekam Ramelow zuletzt eine Version von Candy Crush geschenkt - als Brettspiel.

Neue Bund-Länder-Gespräche zur Krankenhaus-Reform

An diesem Mittwoch und Donnerstag kommen die Gesundheitsminister der Länder zu Beratungen in Friedrichshafen am Bodensee zusammen. Zu Gast wird dabei auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sein.

Im Fokus der Gesundheitsministerkonferenz - auch des Gesprächs am Kamin außerhalb der Tagesordnung - steht die geplante Krankenhausreform. Eine Einigung auf Eckpunkte dafür war in der vergangenen Woche gescheitert.

© The Pioneer

Auf - Christofer Burger. Mit außergewöhnlich reflektierten Worten zu seiner Arbeit und dem Verhältnis von Medien und Politik hat sich am Freitag Annalena Baerbocks Sprecher aus dem Amt verabschiedet. Der Diplomat wechselt planmäßig als Generalkonsul in die USA. Seit 2018 war er Sprecher und dabei souverän, verbindlich und nahbar.

Ab - Annalena Baerbock. Des einen Freud, des anderen Leid. Die Außenministerin wird ihren Sprecher vermissen - auch wenn mit Sebastian Fischer bereits ein qualifizierter Nachfolger die Arbeit aufgenommen hat. Er wird nun unter anderem das Thema Versprecher angehen müssen - Baerbocks "Schinken der Hoffnung" (Bacon statt Beacon of Hope) hatte zuletzt für den einen oder anderen Spott gesorgt.

Bundeskanzler Olaf Scholz stellte sich gestern im ersten ARD-Sommerinterview des Jahres den Fragen von Tina Hassel.

Darin bewertete der Kanzler die Stimmung innerhalb der Ampel-Koalition insgesamt positiv:

Das Menschliche funktioniert. Das ist ja schon mal eine gute Grundlage.

Allerdings mahnte er einen gemäßigteren Umgangston an:

Ich wünschte mir schon, dass manche Diskussionen leise stattfinden, dass sie deshalb weniger lange stattfinden, wenn es so schwierige Probleme sind. Das kann man nicht immer hoffen.

Die monatelangen Diskussionen um das Heizungsgesetz verteidigte er:

Es musste so lange gefeilt werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Sommerinterview mit der Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, Tina Hassel. © Imago Images

Mit Ausschreitungen wie in Frankreich rechnet Scholz nicht:

Es ist uns ja angekündigt worden von den Schlechte-Laune-Parteien, dass es einen Wutwinter und Wutherbst geben würde. Den gab es aber nicht.

Allerdings zeigte der Kanzler Verständnis, dass Frankreichs Präsent Emmanuel Macron den für diese Woche geplanten Staatsbesuch in Deutschland abgesagt hat:

Das hätte ich genauso gemacht. Und deshalb wünschen wir ihm eine gute Hand bei der Bewältigung der ja nicht kleinen Herausforderung.

Im anschließenden Online-Format Frag selbst! äußerte sich Scholz unter anderem zur Kindergrundsicherung. In der Ampel-Koalition sei man sich sicher, "dass wir das jetzt ganz schnell abschließend untereinander klären wollen, wie das ausgestaltet sein soll". Zum Zeitplan sagte er:

Ich rechne damit, dass wir das bis zum Ende der Sommerpause hinkriegen.

Das gesamte Interview sehen Sie hier in der ARD-Mediathek.

Keine Angst vor Putin und keine Angst vor Nicht-Putin

Weder die Angst vor Putin noch die vor einem Nachfolger führe zu guter Politik, meint Nico Lange.

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Veröffentlicht in The Pioneer Expert von Nico Lange.

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The Pioneer Expert

Heute gratulieren wir herzlich:

Knut Gerschau, FDP-Bundestagsabgeordneter, 62

Manfred Grund, CDU-Bundestagsabgeordneter, 68

Jana Hensel, Autorin bei der Zeit, 47

Ansgar Heveling, CDU-Bundestagsabgeordneter, 51

Pascal Kober, FDP-Bundestagsabgeordneter, 52

Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter, 46

Tania Freiin von Uslar-Gleichen, Beauftragte für Fragen des allgemeinen und besonderen Völkerrechts im Auswärtigen Amt, 59

© The Pioneer

Wir wünschen Ihnen einen elanvollen Start in diesen Donnerstag!

Herzlichst,

Ihre

Pioneer Editor, Gründungs-Chefredakteur The Pioneer
Pioneer Editor, Ex-Stellvertretender Chefredakteur The Pioneer
  1. , Pioneer Editor, Gründungs-Chefredakteur The Pioneer
  2. , Pioneer Editor, Ex-Stellvertretender Chefredakteur The Pioneer

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