herzlich willkommen zum Campaign Briefing aus der Hauptstadt – direkt von der Pioneer One.
Unsere Themen heute:
Die CDU will so schnell wie möglich zu 100 Prozent Öko-Energien kommen. Der Bundesvorstand soll einen 15-Punkte-Plan beschließen. Er liegt uns vor.
Das erste TV-Triell liegt hinter uns. Einen klaren Gewinner gibt es nicht. Wir haben verschiedene politische Persönlichkeiten nach ihrer Meinung gefragt.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach will eine Reform der Inzidenzwerte. Wir sagen, was er vorhat.
15 Maßnahmen für 100 Prozent Öko-Energien
Die CDU will im Fall eines Wahlsiegs bei der Bundestagswahl die erneuerbaren Energien massiv ausbauen, die EEG-Umlage abschaffen und mit Hilfe eines 15-Punkte-Maßnahmenkatalogs die Pariser Klimaziele erreichen und Deutschland bis 2045 klimaneutral machen.
Dabei legt die CDU bei der Bedeutung der Öko-Energien eine regelrechte Kehrtwende hin.
“Wir setzen mit Sonne und Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme auf die Kraft der Natur”, heißt es in einem Beschluss, der dem Bundesvorstand heute vorliegen soll.
Das Ziel sei ein klimaneutrales Industrieland bis 2045, die Einhaltung der Pariser Klimaziele und eine vollständige Versorgung Deutschlands durch grünen Strom.
Heute stammt ein Drittel des Stroms aus erneuerbaren Energien.
Wir streben Technologieführerschaft bei Sonne, Wind, Biogas und Geothermie an - wie etwa beim Wasserstoff.
Die soziale Marktwirtschaft müsse "im Sinne umfassender Nachhaltigkeit konsequent zur ökologischen und sozialen Marktwirtschaft” weiterentwickelt werden, schreiben die Autoren, zu denen der Umweltpolitiker und Fraktionsvize im Bundestag, Andreas Jung, der ehemalige Berliner Justizsenator und Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann und der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz gehören.
Die zentralen Maßnahmen des Papiers fassen wir hier zusammen:
Die Öko-Energien sollen von Bürokratie und Abgaben, Steuern und Umlagen befreit und die EEG-Umlage, die jeder Stromkunde zahlen muss, abgeschafft werden.
Um den Ausbau zu beschleunigen, soll ein Zukunftspakt Handwerk für mehr Fachkräfte in der Bau- und Energiebranche sorgen. Handwerksfirmen sollen über einen genossenschaftlich organisierten Mitarbeiterpool Personal tauschen können.
Biomasse, Geothermie und Wasserkraft sollen mit einer Forschungs- und Innovationsoffensive gestärkt werden, dazu gehören neue Professuren und Institute.
Eine Infografik mit dem Titel: Erneuerbare Energien
Bruttostromerzeugung in Deutschland nach Energieträger, Anteile in Prozent
Der Bund soll CO2-Vorreiter bei eigenen Immobilien werden und diese mit Photovoltaik, Wärmepumpen und teilweise auch mit Windkraftanlagen ausstatten.
Beim Umbau der Energiesysteme sollen Vermieter und Mieter gleichermaßen finanziell profitieren (Mieterstrommodell). Anträge und Genehmigungsverfahren für die Errichtung einer Anlage für Öko-Strom sollen reduziert ("eine digitale Akte”) werden. Naturschutz-Mindestrichtlinien sollen den Bau beschleunigen, Anträge für Windanlagen an Land maximal ein halbes Jahr vom Antrag bis zur Genehmigung dauern. Das Verbandsklagerecht soll gestrafft und regional begrenzt werden.
Investitionen in Öko-Energien sollen für Bürger und Unternehmen einfacher werden, in Anlehnung an das Prinzip eines Grundbuchs soll es ein “digitales, öffentliches Echtzeit-Energiekataster” geben. Stromnetze sollen schneller ausgebaut und bei der Verlegung von Glasfaserkabel mitgedacht werden.
Wir wollen Trassen wo immer möglich bündeln und anwohnerverträglich realisieren.
Zwei Prozent der Fläche Deutschlands soll für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zur Verfügung stehen. Solaranlagen sollen als Floating-PV in ehemaligen Braunkohletagebauen und in der Landwirtschaft entstehen, Vorrangflächen für Photovoltaik und Wind entlang überregionaler Verkehrswege entstehen.
Mit dem Solar-Programm “Deutschlanddach” soll im privaten Umfeld 10 Gigawatt Solarstrom pro Jahr zugebaut werden, vor allem durch zinslose Darlehen für Eigentümer. Die KfW soll diese Kredite “per Mausklick” auf einer Webseite möglich machen. Der Bau von Windanlagen soll durch ein Anti-Bürokratie-Programm beschleunigt werden. Kommunen sollen an den Erträgen beteiligt werden.
Ziel aller Maßnahmen ist laut den Autoren eine vollständige Versorgung Deutschlands aus grünem Strom. Dazu sagte uns der Berliner CDU-Politiker Heilmann auf Anfrage:
Thomas Heilmann © dpaWer aussteigt, muss einsteigen. Wer schneller aussteigt, muss auch schneller einsteigen.
Dass die CDU ihre bisherige Energiepolitik damit teilweise korrigiert, ist Heilmann bewusst.
Wir sind eine lernende Partei und keine ideologische. Es kann mich niemand daran hindern, klüger zu werden, hat schon Adenauer gesagt.
Auch SPD und Grüne fordern in ihren Wahlprogrammen einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien.
Die SPD will bis 2040 eine 100-prozentige Versorgung durch Öko-Strom schaffen, und unter anderem auf Supermärkten, Schulen und Rathäusern Solaranlagen installieren.
Die Grünen wollen in den nächsten vier Jahren 1,5 Millionen Dächer mit Solaranlagen ausstatten und zwei Prozent der Fläche des Landes mit Windkraft ausbauen.
Windpark © picture alliance/dpaDer Unterschied zu den Plänen von SPD und Grünen sei, so sagt es Heilmann, “dass wir den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht planwirtschaftlich, sondern mit marktwirtschaftlichen Elementen erreichen wollen".
Die Ausbau-Ziele der CDU seien ambitionierter, weil sie "auf allen Ebenen Gewinne erlauben" und so maximale Anreize setzen.
1. "Wie war ich?" - Reaktionen zum ersten TV-Triell
Fast zwei Stunden hitzige Debatte über Corona, Finanzen, Innere Sicherheit und Außenpolitik.
Das erste TV-Triell gestern Abend bei RTL und N-TV legte die inhaltlichen Unterschiede zwischen den Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU/CSU), Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz (SPD) offen, doch die große Überraschung blieb aus.
Wer hat die überzeugenden Argumente geliefert?
Wer hat sich besser präsentiert?
Das haben wir politisch engagierte Persönlichkeiten, Amtsträger und ehemalige Minister und Bürgermeister aus allen Lagern gefragt und sie um eine kurze Einschätzung gebeten.
Hier die Ergebnisse:
Macht bekommt die Idee, deren Zeit gekommen ist. Das Trio hat gerade erst Versuche gestartet. Den zukünftigen Kanzler wird kein Fünftel von uns gewählt haben. Das ist neu für die nervöse junge gesamtdeutsche Demokratie.
Mir hat der respektvolle Umgang und sachliche Ton des Triells gefallen. Gut auch, dass das Thema Klimaschutz viel Raum eingenommen hat und die Menschen sehen konnten, wer für Aufbruch und wer für Stillstand steht.
Für mich kein klarer Gewinner! Allem wohl und keinem wehe! Frau Baerbock immer wieder als Mutter, Herr Laschet unangepasst, gerade, hat sich erfolgreich in den Wind gestellt! Wie beim Fußball wenn ein Spiel: 0:0:0 zu Ende geht.
Olaf Scholz hat in seiner ruhigen Art der Diskussion überzeugt. Was nötig ist für eine gute Zukunft unseres Landes hat er klar zum Ausdruck gebracht.
Armin Laschet stand am stärksten unter Beobachtung und hat diese Situation souverän, eloquent und kämpferisch gemeistert und damit gezeigt: Er kann Kanzler!
Etwas langatmige Debatte, die aus meiner Sicht bestimmt war von einer Verunsicherung bei Laschet, von einer Angriffslustigkeit Baerbocks und von einer gleichbleibenden Souveränität bei Olaf Scholz
Da Annalena Baerbock das Triell mit ihrer Sachkenntnis und Emotionalität deutlicher gewonnen hat, als ich es gehofft hatte, ist der Kampf um die Spitze nach diesem Triell wieder völlig offen.
Armin Laschet hat im Triell überzeugt, indem er klare Kante gezeigt hat, kämpferisch war und deutlich auf die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Lagern hingewiesen hat.
Herr Laschet hat sich - teilweise mit Falschbehauptungen und Feindbildern - in die Rolle des aggressiven Herausforderers von Olaf Scholz eingeübt, ohne die gewohnte Souveränität von Scholz erschüttern zu können.
Klare Gewinnerin war Annalena Baerbock, die nicht nur konkrete Maßnahmen für die zentrale Überlebensfrage Klimaschutz im Rahmen eines Klimaschutzsofortprogramms benannte, sondern auch bei anderen Themen - von Afghanistan bis soziale Gerechtigkeit - klare Vorstellungen für verantwortungsvolles Handeln präsentierte.
Die Gewinner des Wochenendes heißen Habeck und Söder. Das Duell leistete, was das Triell den Bürger*inne schuldig blieb: Authentischer, eloquenter Streit um die Zukunft Deutschlands in Zeiten der großen Krisen.
2. SPD-Experte Lauterbach will neue Inzidenzwerte
© The PioneerSPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach will eine Reform der vom Robert-Koch-Institut (RKI) ausgewiesenen Inzidenzwerte. „So, wie das RKI die Inzidenzen aktuell ausweist, haben Sie keine hohe Aussagekraft mehr", sagte er uns:
Wir brauchen eine Unterteilung in Neuinfektionen bei geimpften und bei ungeimpften Personen.
Auch bei den Hospitalisierungen solle man sich die Gruppen getrennt anschauen, forderte der Bundestagsabgeordnete.
"Es handelt sich dabei um die für die Politik relevanten Messzahlen für den Herbst – und zugleich wird ein weiterer Anreiz für noch Unentschlossene geschaffen, sich impfen zu lassen.“
3. Außenpolitiker zweifeln an Sicherheitszone für Kabul
Der Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron für eine von der UN organisierte "sichere Zone" in Kabul stößt unter deutschen Sicherheitsexperten auf gemischte Reaktionen.
SPD-Außenexperte Nils Schmid sagte uns:
Macron hat vollkommen Recht, wenn er die Rolle der Uno in Afghanistan stärken will.
Ob es zu einer sicheren Zone komme, hänge von der Zustimmung Chinas und Russlands im Sicherheitsrat und der Taliban in Kabul ab. "Das dürfte schwierig werden, ist aber jede Anstrengung wert", so Schmid.
Ähnlich sieht es Unions-Fraktionsvize Johann Wadephul: "Die französische Forderung nach einer UN-Schutzzone sollte durch Deutschland unterstützt werden", sagte uns Wadephul. "Die Weltgemeinschaft ist aufgerufen, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Russland und China sind aufgerufen, die Initiative zu unterstützen."
CDU-Politiker Johann Wadephul © dpaSkeptischer sieht es FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann: "Es wäre essenziell, wenn Europa und die USA das gemeinsam angingen", sagte uns Strack-Zimmermann. "Wir haben es in Kabul mit Leuten zu tun, von denen wir nicht wissen, wieweit sie überhaupt die Kontrolle über eine solche Zone haben oder gewährleisten können."
Zum ersten TV-Triell brachten die Parteien prominente Unterstützer für ihre Kandidaten mit in die Katakomben der TV-Studios in Berlin-Adlershof.
Gelöste Stimmung erlebte man schon vor der Diskussion in der SPD.
"Diszipliniert, fokussiert auf den Spitzenkandidaten, starke Plakate, richtig gut", kommentierte der ehemalige SPD-Wahlkampfchef Kajo Wasserhövel (2005) die Kampagne.
Der ehemalige Bundesgeschäftsführer der SPD und langjährige Vertraute von Franz Müntefering war Teil der SPD-Delegation in den TV-Studios in Berlin-Adlershof.
Für die SPD waren außerdem unter anderem die Berliner Spitzenkandidatin Franziska Giffey, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, Fraktions-Geschäftsführer Carsten Schneider und die SPD-Vorsitzende Saskia Esken dabei.
Saskia Esken und Olaf Scholz. © dpaAlle Parteien hatten Unterstützer eingeladen, um hinter den Kulissen und nach der Fernsehsendung ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin zu unterstützen.
CDU-Vorstand Serap Güler macht ein Selfie nach dem Triell mit Armin Laschet, Vorstandskollegin Wiebke Winter, Ex-Minister Hermann Gröhe und weiteren Unterstützern. © dpaFür den CDU-Chef Armin Laschet waren unter anderem NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, CSU-Vize Dorothee Bär und Generalsekretär Paul Ziemiak vor Ort.
Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock unterstützten unter anderem der frühere Grünen-Chef Reinhard Bütikofer, die Ex-Bundesministerin Renate Künast, Bundesgeschäftsführer Michael Kellner und Schauspielerin Katja Riemann.
Michael Kellner und Katja Riemann. © dpaAm 19. September, eine Woche vor der Bundestagswahl, wollen die Grünen in Berlin zu einem Wahlparteitag, dem sogenannten Länderrat, zusammenkommen. Das Treffen soll Geschlossenheit nach Innen und Siegeswillen nach außen vermitteln.
Die Ko-Vorsitzenden und Spitzenkandidaten Annalena Baerbock und Robert Habeck wollen die „Zuspitzung“ auf den letzten Metern der Kampagne deutlich machen, hören wir aus der Wahlkampfzentrale: „Aufbruch oder Weiter so“, lautet die Losung.
Aktuell geht die Bundesgeschäftsstelle von einer physischen Zusammenkunft der Delegierten aus.
Die CSU will mit ihrem Parteitag am übernächsten Wochenende in Nürnberg, der Heimat von CSU-Chef Markus Söder, dem Wahlkampf der Union einen Schub verpassen.
Mit einem Leitantrag wollen die Christsozialen ihr Profil schärfen, heißt es aus dem CSU-Vorstand. Derzeit laufen die Vorbereitungen dafür.
Am zweiten Tag des Parteitags wird CDU-Chef und Kanzlerkandidat Armin Laschet erwartet.
Allerdings: Die Rückmeldungen der Basis in Bayern, was Laschet angeht, sind kritisch. „Am Wahlkampf-Stand hören wir oft: Wir würden Euch ja gerne wählen, aber nicht mit diesem Kandidaten”, sagte uns ein CSU-Bundestagsabgeordneter.
Wahlkreis 21 - Hamburg-Nord: Dorothee Martin vs. Katharina Beck
In 299 Wahlkreisen bewerben sich Kandidatinnen und Kandidaten für ein Direktmandat im Deutschen Bundestag. Von Flensburg-Schleswig, dem Wahlkreis 1, bis Homburg, der Nummer 299, geht es mal knapper und mal deutlicher, mal prominenter und mal unbekannter zu.
Bis zur Bundestagswahl stellen wir rund 40 Wahlkreise vor, auf die es zu achten lohnt. Weil es knapp ist, weil Prominente antreten oder ein Swing bevorsteht.
Heute werfen wir einen Blick auf ein weibliches Duell in der größten deutsche Hansestadt - im Wahlkreis Hamburg-Nord.
© ThePioneerDer Wahlkreis 21 umfasst Teile des Bezirks Hamburg-Nord und Teile des Bezirks Wandsbek vom Stadtteil Wohldorf-Ohlstedt im Norden bis Winterhude im Süden.
Rund 210.000 Wahlberechtigte leben hier. 2017 lag wie Wahlbeteiligung bei 82,1 Prozent.
Bei der letzten Bundestagswahl gewann CDU-Kandidat Christoph Ploß das Direktmandat mit 33,5 Prozent der Erststimmen knapp vor Dorothee Martin von der SPD (30,8 Prozent). Die Grünen landeten mit 13,6 Prozent auf dem dritten Platz.
Vier Jahre später hat sich die Lage verändert. Ploß will sein Mandat zwar verteidigen, nach derzeitigen Prognosen dürfte dieses Vorhaben allerdings schwierig werden. Auch SPD-Kandidatin Martin tritt erneut an. Sie konkurriert im September wohl hauptsächlich mit Katharina Beck von den Grünen um das Direktmandat.
Bewerben sich um das Direktmandat in Hamburg Nord: SPD-Kandidatin Dorothee Martin (rechts) und Katharina Beck von den Grünen. © ThePioneerNach aktuellen Prognosen von election.de hat Sozialdemokratin Martin die besten Chancen mit den meisten Erststimmen direkt in den Bundestag einzuziehen. Grünen-Bewerberin Beck sieht die Webseite hingegen in der Außenseiterrolle.
Dorothee Martin und Katharina Beck haben von uns jeweils identische Fragebögen erhalten. Hier sind die Antworten in unserem ThePioneer-Battleground.
Die Favoritin
SPD-Politikerin Dorothee Martin. © imagoWer bin ich? Dorothee Martin, 43 Jahre, Hamburgerin aus Leidenschaft. Seit Mai 2020 Bundestagsabgeordnete, davor 9 Jahre Landtagsabgeordnete in Hamburg.
Wo wohne ich? Im schönen Hamburger Norden.
Was zeichnet mich aus? Das Hamburger Abendblatt titelte mal: “Die Genossin, die nie aufgibt“.
Lieblingsort im Wahlkreis: Die Alster, die fast durch meinen ganzen Wahlkreis fließt.
Meine analoge Wahlkampf-Strategie: Die Marathon-Strategie: nachdem ich ab April schon online intensiv unterwegs war, bin ich seit Juni im Wahlkreis unterwegs mit Infoständen, Hausbesuchen, Nachbarschaftsgesprächen, Unternehmensbesuchen, Schuldiskussionen und vieles mehr. Jeder Kontakt ist mir wichtig.
Meine digitale Wahlkampf-Strategie: Kontinuierlicher Bericht über meine Arbeit und den politischen Alltag, gepaart mit inhaltlichen Schwerpunkten und authentischen Berichten. Dabei immer wichtiger Bestandteil: Die Leute mitnehmen, Themen und Hintergründe erklären und Feedback und Austausch ermöglichen.
Bestes Give-Away: Ist und bleibt der Kugelschreiber. Manche Leute kommen auf mich zu und sagen, sie hätten noch den Kuli aus dem Wahlkampf 2017.
Mein politisches Thema: Nachhaltige, moderne und bezahlbare Mobilität. Gerade in einer Metropolregion wie Hamburg ist das essentiell für Lebensqualität, Teilhabe und natürlich Klimaschutz. Mein politisches Herz schlägt für den Ausbau des ÖPNV und der Schiene.
Als erstes ändere ich: Die Planung und Umsetzung bei Infrastrukturprojekten. Ich möchte, dass wir das massiv beschleunigen, damit alle gut und bezahlbar von A nach B kommen können.
Wunsch-Koalition: Eine Ampel mit einem Bundeskanzler Olaf Scholz.
Mein Slogan: "Doro ist da!“ Ich bin sehr viel und intensiv im Wahlkreis unterwegs, höre zu, und helfe, wo es geht – auch bei ganz lokalen Themen.
Größte Stärke meiner Konkurrentin: Wir kennen uns ja noch noch nicht so gut. Fachlich bringt sie Erfahrung aus der Wirtschaft mit, persönlich habe ich sie als offen und kollegial erlebt.
Größte Schwäche meiner Konkurrentin: Sie ist noch sehr neu bei uns im Hamburger Norden, da fehlt etwas die Verankerung.
Auf diesen Termin freue ich mich: Auf jede Veranstaltung mit Schülerinnen und Schülern. Oft kritische, aber immer sehr offene und direkte Diskussionen, aus denen ich viel mitnehme.
Die Außenseiterin
Kandidiert im Wahlkreis Hamburg-Nord und auf Platz eins der dortigen grünen Landesliste: Katharina Beck. © dpaWer bin ich? Katharina Beck. Wahlhamburgerin, Unternehmensberaterin für Nachhaltigkeit, Mutter, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft & Finanzen, interessierte Kosmopolitin.
Wo wohne ich? Im schönen Winterhude und teilweise in Berlin.
Was zeichnet mich aus? 14 Jahre Praxiserfahrung in Wirtschaft und Nachhaltigkeit, ehrliches Interesse an meinen Mitmenschen, meine positive Power.
Lieblingsort im Wahlkreis: Wo der "Lange Zug" in die Alster mündet, auf der Bank bei der Trauerweide mit der wunderschönen Aussicht. Traum.
Meine analoge Wahlkampf-Strategie: Ich trete persönlich in Kontakt mit den Bürger*innen, z.B. bei Fahrrad-Touren mit meiner Wahlkampf-Rikscha, bei Kanal-Paddeln oder Pop-Up Lounges in den 16 Stadtteilen meines Wahlkreises. Ich spreche bei Veranstaltungen oder spiele auch mal sonntags vor dem Ohlsdorfer Friedhof Geige.
Meine digitale Wahlkampf-Strategie: Immer wieder Zuversicht verbreiten auch im Netz – mit meinen und unseren Zukunftsthemen. Und ich biete spannende Formate mit Menschen im Mittelpunkt und konkreten Lösungen an, z.B. meine Talk-Reihe "Solo, selbst & ständig" #ssus auf Insta-Live.
Bestes Give-Away: Grüne Knete mit der Aufschrift "Mehr Knete für Kinder".
Mein politisches Thema: Ich möchte eine neue sozial-ökologische Marktwirtschaft begründen – mit Freude und Erfindergeist, Mut, fairem Wettbewerb und nachhaltigem Unternehmertum. Wohlstand ist viel mehr als Wachstum allein.
Als erstes ändere ich: Abschaffung der umweltschädlichen Subventionen, Unterstützung von (Solo-)Selbstständigen in kleinen Betrieben und der Kultur-, Kreativ- und Veranstaltungswirtschaft, Bereitstellung von nachhaltigem Gründungskapital und Integration von sozialen und ökologischen Werten in die Unternehmensbilanzen.
Wunsch-Koalition: Grün-Rot.
Mein Slogan: Mit Zuversicht in unsere Zukunft.
Größte Stärke meiner Konkurrentin: Ich finde toll, dass sie bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert ist.
Größte Schwäche meiner Konkurrentin: Ihre Mitbewerberin ;)
Auf diesen Termin freue ich mich: Beim Fußball sagt man, das nächste Spiel ist das wichtigste. So geht es mir bei meinen Terminen auch. Ich freue mich über die unterschiedlichsten Begegnungen und Veranstaltungen.
Kandidiert für die CDU im Wahlkreis Vorpommern-Rügen – Vorpommern-Greifswald I: Georg Günther. © ThePioneerGeorg Günther fährt seinen Wahlkampf-Bus selbst. Er ist unterwegs auf die Insel Rügen „Ich muss noch eben einen Lkw überholen“, sagt er.
Der 33-jährige - Diplom-Finanzwirt, Betriebsprüfer, Chef der Jungen Union in Mecklenburg-Vorpommern - will in den Bundestag.
Es ist nicht irgendein Wahlkreis, in dem er antritt.
Es ist der bisherige Wahlkreis von Angela Merkel, hoch oben im Nordosten der Republik.
Eine Gegend, in der man über Jahre hinweg gewöhnt war, dass zur Not die Kanzlerin selbst zum Telefonhörer greift, um ein Problem zu lösen.
Zum Beispiel, wenn es um Fördergeld ging, ein morsches Kirchendach oder einen Pflegedienst, der Schwierigkeiten mit den Paragrafen im Gesundheitswesen hat.
Günther muss sich zwischen Stralsund und Binz, zwischen Greifswald und Grimmen erst einmal bekannt machen. „Mensch, Junge. Überleg Dir das gut!“, hätten viele gesagt, als er sich im vergangenen Jahr um die Direktkandidatur bemühte. „Das sind große Fußstapfen, ein schweres Erbe.“
CDU-Politiker Georg Günther © Rasmus Buchsteiner/ThePioneerVon den Debatten um Armin Laschet und seinen Lacher im Hochwassergebiet und all das, was im Netz sonst für Spott sorgt, bekomme er kaum etwas mit, sagt Günther. Und doch ist auch in Mecklenburg-Vorpommern der Abwärtstrend der Union zu spüren. Im laufenden Landtagswahlkampf ist die CDU dort nun auf 15 Prozent abgestürzt.
Günther kämpft. Gewinnt er den Wahlkreis, was gegen AfD-Kontrahent Leif-Erik Holm nicht unbedingt ein Selbstläufer ist, möchte er in den Finanzausschuss des Bundestages. Doch jetzt ist erstmal Klinkenputzen im Wahlkreis angesagt.
Diese Woche kommt prominente Hilfe: Friedrich Merz will für ihn werben. Auch Merkel hat versprochen, Günther zu unterstützen - "nach allen Kräften, die ich habe".
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken kommt heute um 10 Uhr nach Ansbach in Bayern auf den Karl-Burkhardt-Platz. Dort wird sie zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Carsten Träger unter dem Motto: "Gekommen, um zu hören!" mit den Bürgern diskutieren.
Annalena Baerbock wird morgen nach einer dreitägigen Pause ihre Wahlkampftour im eigenen Wahlkreis in Potsdam fortsetzen. Die Grünen-Kanzlerkandidatin spricht dort von 16.30 bis 18 Uhr auf dem Bassinplatz.
Bürgerinnen und Bürger sollen die Möglichkeit bekommen, der Grünen-Kanzlerkandidatin ihre Fragen zu stellen.
FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner wird heute Nachmittag auf Einladung der jungen Liberalen NRW und dem Kreisverband Herford an einer Wahlkampfveranstaltung in Rödinghausen teilnehmen.
Der Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen und FDP-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Herford/Bad Oeynhausen, Jens Teutrine, ist ebenfalls vor Ort.
Abends lädt Lindner zusammen mit Johannes Vogel und Frank Schäffler in Bielefeld zum Picknick im Park in der Brockhagener Straße.
Im Rahmen der Städtetour der Linken kommt Spitzenkandidat Dietmar Bartsch heute von 11 Uhr bis 17 Uhr nach Graal-Müritz in Mecklenburg-Vorpommern. Mit dabei ist auch Wolfgang Methling, früher stellvertretender Ministerpräsident im nordöstlichsten Bundesland. Am Tag darauf ist Bartsch zu Gast in Rathenow.
Außerdem ist die frühere Linken-Fraktionschefin Sarah Wagenknecht in NRW unterwegs. Sie besucht nachmittags nacheinander die Städte Paderborn, Bielefeld und Detmold.
Am Abend der Bundestagswahl werden sich viele Blicke nach Südthüringen richten und auf die Frage, wer den dortigen Wahlkreis 196 gewonnen hat. In Suhl - Schmalkalden-Meiningen kommt es zum Duell von Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen (CDU) und Ex-Biathlet Frank Ullrich (SPD).
Maaßens Kandidatur polarisiert selbst innerhalb der Union. Seine Äußerungen erfahren oft bundesweite Beachtung. Im Gegensatz zu Maaßen kommt Ullrich aus der Wahlkreisregion. Statt auf großer Bühne tritt der Sozialdemokrat leise und gern in direkten Kontakt zu den Menschen auf. "Scharfe Attacken auf den politischen Gegner spart er sich. Auch die SPD trägt er nicht vor sich her. Er wirbt einfach nur mit sich", heißt es im Video der Spiegel-Journalisten Benjamin Braden, Andreas Evelt und Alexander Schmitt, die Ullrich im Wahlkampf begleitet haben. Hier anzusehen.
Wäre Deutschland ein Patient und läge auf der Couch, hätte er vermutlich ziemlich viele Sitzungen und einen schmerzhaften Therapieprozess vor sich - meint Friederike Zoe Grasshoff. "Menschen können unwissend sein, dumm sind sie nicht. Sie spüren, wenn um sie herum unaufhaltsame Umbrüche geschehen, die von der Politik mehr erfordern als reaktives Handeln und Lavieren", schreibt die SZ-Journalistin in ihrem Kommentar. Was sie von künftig Regierenden erwartet und warum sie sich nach dem Narrativ eines solidarischen Wir sehnt, lesen sie hier.
Die Pioneer Polls ergeben sich durch den Mittelwert der aktuellen Umfragen der Institute Allensbach, Kantar, Forsa, Forschungsgruppe Wahlen, GMS, Infratest Dimap, Insa und YouGov.
Heute gratulieren wir herzlich:
Norbert Brackmann, CDU-Bundestagsabgeordneter, 67
Martin Gerster, SPD-Bundestagsabgeordneter, 50
Stefan Hennewig, Bundesgeschäftsführer der CDU, 48
Christoph Meyer, FDP-Bundestagsabgeordneter, 46
Karsten Möring, CDU-Bundestagsabgeordneter, 72
Alexander Radwan, CSU-Bundestagsabgeordneter, 57
Dietlind Tiemann, CDU-Bundestagsabgeordnete, 66
Kees de Vries, CDU-Bundestagsabgeordneter, 66
Morgen gratulieren wir:
Herbert Reul, CDU Innenminister in NRW, 67
Rolf Schmidt-Holtz, Journalist und ehem. Chefredakteur des Stern, 73
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