Olaf Scholz gewinnt "Comeback des Jahres"

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Lindner, Scholz, Özdemir © The Pioneer

Guten Morgen,

herzlich willkommen zurück bei unserer Sonderausgabe des Hauptstadt-Newsletters.

Es geht weiter mit der Rangliste der deutschen Politik. Wir veröffentlichen die Ergebnisse der Wahl zum Comeback des Jahres.

Außerdem sagen wir Ihnen, wie die Kulturbranche die Pandemie überstanden hat und schauen exklusiv in den Jahresabschlussbericht der Kulturstaatsministerin.

Los geht's!

Der Sensations-Kanzler

Olaf Scholz © Anne Hufnagl

Vor einem Jahr gab es in Berlin noch zwei Personen, die an die Kanzlerschaft von SPD-Mann Olaf Scholz geglaubt haben: sein jetziger Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt und Scholz selbst. Die SPD lag am Boden. Die Grünen begeisterten das Mitte-Links-Lager, der Rest stand bei der Union. Etwa so sah es aus.

Doch 2021 hat wie kein anderes Jahr gezeigt, wie sich die Kräfte der Auto-Suggestion entfalten können. Scholz glaubte an sich, während anderswo der Glaube an Annalena Baerbock und Armin Laschet wich. Und irgendwann im Spätsommer zog Scholz mit seiner SPD an beiden vorbei.

Der Wahlsieg am 26. September ist die Comeback-Story des Jahres. Und so haben es auch die Pioneers gesehen - und Olaf Scholz in dieser Kategorie der Rangliste der deutschen Politik auf den ersten Platz gewählt.

Wir gratulieren!

Eine Infografik mit dem Titel: Das Comeback des Jahres

Die Rangliste der deutschen Politik, Ergebnis der Abstimmung in Prozent

Auf dem zweiten Platz folgt mit 20,1 Prozent der abgegebenen Stimmen der ehemalige Grünen-Chef Cem Özdemir. Der Bundeslandwirtschaftsminister aus Baden-Württemberg ist in der Öffentlichkeit beliebt, gern gesehener Talkshow-Gast, doch viele Grünen-Parteifunktionäre wollten den selbstbewussten Özdemir nicht in der ersten Reihe sehen.

Nun ist er doch Minister geworden und legt mit einer Offensive für mehr Tierwohl gleich los. Die Pioneers schätzen den anatolischen Schwaben (Özdemir) jedenfalls.

Auf dem dritten Platz und nur minimal hinter Özdemir wurde der FDP-Chef und neue Bundesfinanzminister Christian Lindner gewählt.

Der 42-jährige hatte die am Boden liegende Partei 2013 übernommen und 2017 wieder in den Bundestag geführt. Nach einem Krisenjahr 2020 brachte Lindner die Partei in der Pandemie auf einen konstruktiven Oppositionskurs und führte sie später in die Regierung.

Für die Pioneers ist Lindner Comeback-Kid Nummer drei.

© ThePioneer
Bröcker vs. Repinski: Das Comeback des Jahres

Wer hat das beste politische Comeback des Jahres geschafft? Wie Michael Bröcker und Gordon Repinski in dieser Kategorie abstimmen, erfahren Sie im Video!

Video ansehen

Veröffentlicht in Hauptstadt – Das Briefing von Noemi MihaloviciJette Froberg.

Video mit der Laufzeit von

Es war das Jahr der großen politischen Comebacks: Dass Olaf Scholz, Cem Özdemir und Christian Lindner in diesen Wochen die Geschicke des Landes zu bestimmen beginnen - darauf hätte wohl kaum jemand noch Monate zuvor gesetzt.

FDP-Chef Christian Lindner bei der Vorstellung des Ampel-Koalitionsvertrags an der Seite von Olaf Scholz (SPD). © dpa

Allen dreien war nach der Bundestagswahl das Ende der politischen Karrieren vorhergesagt worden. Die drei Comebacks unterscheiden sich dennoch in ihrer Geschichte: Bei Scholz kamen Schwäche der Konkurrenz und fester Glaube an sich selbst zusammen und führten zu dem Wahlsieg.

Bei Christian Lindner war es eine gute Themensetzung in der Corona-Pandemie gepaart mit einem neuen Kommunikationsstil, der die Liberalen im Wahljahr aus dem Tief hob. Und bei Cem Özdemir war es die Macht seiner öffentlichen Popularität, die es am Ende schwer machte, ein Kabinett ohne ihn aufzustellen.

Corona-Hilfen: 1,65 Milliarden Euro für die Kultur

Kulturveranstalter haben beim Sonderfonds des Bundes Finanzhilfen in einem Umfang von 1,65 Milliarden Euro beantragt. Das geht aus einem Sonderbericht der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien hervor, der uns vorliegt.

Der Bericht, der alle Anträge für den Kulturfonds bis zum 14. Dezember berücksichtigt, wurde vom Bundesfinanzministerium an den Haushaltsausschuss des Bundestages geschickt.

Demnach wurden bis Mitte Dezember Finanzhilfen in Höhe von 795 Millionen Euro für 23.400 Veranstaltungen im Rahmen der Wirtschaftlichkeitshilfen eingereicht. Damit wurden Umsatzausfälle aufgrund der Corona-Maßnahmen bei kleineren Events von bis zu 2000 Personen erstattet.

Rund die Hälfte der Anträge entfällt dem Bericht zufolge auf Konzerte und Festivals. 40 Prozent auf private Theater und Schauspielhäuser.

Für die Ausfallabsicherung von Großveranstaltungen wurden 2000 Veranstaltungen mit einem Fördervolumen von 859 Millionen Euro angemeldet. Zwei Drittel gehen dem Bericht der Kulturstaatsministerin zufolge an Veranstalter von Konzerten und Festivals.

Zur Unterstützung der Kulturbranche hatte die Bundesregierung im Juli und nochmals im September 2021 einen insgesamt 2,5 Milliarden Euro umfassenden Fonds aufgelegt, der Veranstalter und Kulturschaffende für Umsatzausfälle bei Events und Veranstaltungen entschädigt.

Zwei Empfehlungen aus unserer Reihe Buch des Jahres möchten wir Ihnen hier gerne noch vorstellen.

Unsere Podcast-Kollegin Laura Block hat mit Schriftstellerin und Übersetzerin Zoe Beck über ihr Buch Paradise City gesprochen - ein Zukunftsthriller zwischen Klimawandel und Folgen der Digitalisierung.

„Paradise City“

29.12. Bestseller-Autorin Zoe Beck über ihren Thriller “Paradise City”

Podcast hören

Veröffentlicht in The Pioneer Briefing Business Class Edition von Gabor Steingart.

Podcast mit der Laufzeit von

Und unsere Kollegin Alev Doğan hat mit Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal über ihr Roman-Debüt Identitti diskutiert - über das vielleicht scharfsinnigste Buch dieses Jahres zum Thema Identitätsdebatte, wie Alev selbst sagt.

Hören Sie es sich gerne hier an:

„Identitti“

30.12. Autorin Mithu Sanyal über ihren Roman “Identitti”

Podcast hören

Veröffentlicht in The Pioneer Briefing Business Class Edition von Gabor Steingart.

Podcast mit der Laufzeit von

Am 3. Januar erfahren Sie, welcher Direktkandidat sich bei der vergangenen Bundestagswahl auch über seinen Wahlkreis hinaus hervorgetan hat. Die Pioneers küren die überzeugendsten Direktkandidaten der Bundestagswahl 2021.

Rutschen Sie gut ins neue Jahr!

Herzlichst,

Ihre

Pioneer Editor, Gründungs-Chefredakteur The Pioneer
Pioneer Editor, Ex-Stellvertretender Chefredakteur The Pioneer
  1. , Pioneer Editor, Gründungs-Chefredakteur The Pioneer
  2. , Pioneer Editor, Ex-Stellvertretender Chefredakteur The Pioneer

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