Das Auto bleibt das liebste Kind

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Guten Morgen,

herzlich willkommen zum Campaign Briefing aus der Hauptstadt – direkt von der Pioneer One.

Unsere Themen heute:

  • Wir haben unsere Pioneers gefragt: Wie bewegen Sie sich vorwärts? Welche Rolle hat das Auto noch? Die Ergebnisse gibt es hier.

  • Grünen-Urgestein Joschka Fischer unterstützt Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock - wir wissen wo und wann.

  • Deutsche Bundespolizisten sollen Litauens Grenze gegen illegale Migration absichern.

Das Auto bleibt das liebste Kind der Deutschen

Es ist eine der großen Fragen der Zukunft: Wie bewegen wir uns fort - in den Städten und darüber hinaus? Setzen wir weiter auf das Auto? Oder können Fahrrad oder Nahverkehr echte Alternativen werden?

Wir haben rund 4000 Pioneers und Nutzer unserer Produkte gefragt, wie sie es sehen. Und die Antwort ist eindeutig: Das Auto bleibt wichtig.

  • 55 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass das Auto das bevorzugte Verkehrsmittel im Alltag ist.

  • Auf Platz 2 liegt das Fahrrad mit 21 Prozent.

  • 14 Prozent bewegen sich vorzugsweise zu Fuß durch den Alltag.

  • Nur 8 Prozent nutzen vorzugsweise den ÖPNV.

  • Car-Sharing wird als Antwort kaum genannt (1 Prozent).

Zufrieden mit dem ÖPNV-Angebot sind unsere Pioneers nur in den beiden Stadtstaaten Berlin und Hamburg.

  • In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sind die Befragten "eher unzufrieden".

  • "Sehr unzufrieden" sind Pioneers aus Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

  • In Hessen, Baden-Württemberg und Bayern ist man mehrheitlich unentschlossen.

Besonders unzufrieden sind im Übrigen die Wähler der Linkspartei. 57 Prozent - mehr als bei jeder anderen Partei - finden den ÖPNV nicht ausreichend.

Das Auto als Fortbewegungsmittel hat eine hohe Bedeutung für unsere Pioneers: 90 Prozent besitzen ein eigenes, welches sie auch selbst nutzen.

90 Prozent unserer Pioneers fahren ein Auto mit Benzin- (49 Prozent) oder Diesel-Antrieb (41 Prozent).

6 Prozent fahren ein Hybridauto. Ein reines Elektroauto besitzen 4 Prozent der Befragten.

Fast drei Viertel unserer Pioneers finden nicht, dass die Autobauer in den kommenden zehn Jahren darauf verzichten sollten, Autos mit Verbrennungsmotor zu produzieren. Unter Anhängern der Unionsparteien und der FDP ist die Ablehnung hier besonders groß (80 / 81 Prozent).

Ein eindeutiges Bild zeigt sich bei der Frage, die Zufahrt von Autos durch eine City-Maut zu begrenzen. Das lehnt die Mehrheit der Befragten in 14 von 16 Bundesländern ab.

In Berlin und Hamburg ist die Mehrheit diesbezüglich unentschlossen. Aber: Bei Parteianhängern der Linken, Grünen und SPD ist die Zustimmung jeweils hoch (49 / 71 / 49 Prozent).

1. Deutschland schickt Bundespolizisten an litauische Grenze

Deutschland entsendet am heutigen Freitag zehn zusätzliche Bundespolizisten nach Litauen.

Sie sollen im Rahmen eines "Soforteinsatzes" der EU-Grenzschutzbehörde Frontex bei der Sicherung der litauischen Grenze zu Belarus gegen illegale Grenzübertritte helfen, erfuhr unsere Kollegin Marina Kormbaki aus dem Bundesinnenministerium.

Vier deutsche Einsatzkräfte nehmen demnach vor Ort bereits an der regulären Frontex-Mission teil.

Neosanhare Esone Queen, eine Migrantin aus Nigeria, schaut durch den Zaun eines litauischen Flüchtlingslagers. © dpa

Seit Jahresbeginn wurden mehr als 3000 illegal Einreisende an der EU-Außengrenze aufgegriffen - im gesamten vergangenen Jahr waren es laut litauischen Angaben lediglich 81.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte wiederholt damit gedroht, Migranten nicht mehr am Übertreten der 680 Kilometer langen Grenze zu Litauen hindern zu wollen. Litauens Regierung spricht von "hybrider Aggression" und forderte 60 Frontex-Beamte an.

2. Hauptstadt-Podcast: Peter Tauber über seinen Abschied

Mitten in den Wochen der Sondierungen für die Jamaika-Koalition im Herbst 2017 musste der damalige CDU-Generalsekretär Peter Tauber eines Nachts den Notruf wählen.

Krankenhaus. Darmentzündung. Sie kam wieder, wurde lebensgefährlich.

Peter Tauber © Anne Hufnagl

Tauber fehlte monatelang, kehrte dann als Verteidigungsstaatssekretär in die Politik zurück. Vor wenigen Wochen dann der endgültige Ausstieg.

Im aktuellen Hauptstadt-Podcast erzählt Tauber von den Tagen der Krankheit:

Und da war klar: Ich kann jetzt nicht mehr.

Ungewohnt offen spricht der CDU-Politiker über seine Erfahrungen - auch, um zu eröffnen, in welchem täglichen Stress sich Spitzenpolitiker befinden:

Es wäre wichtig, dass mehr Bürger verstehen, wie das in Berlin wirklich ist, was das für ein krasser Druck ist.

Außerdem im Hauptstadt-Podcast:

  • Delta und die Folgen: Wie schlimm wird die vierte Welle?

  • Das Ende der Ära Merkel: Was bleibt, was ist verzichtbar?

  • In What's left schauen wir auf die Probleme der Linkspartei und in What's right auf Erfolge der FDP.

  • Im kürzesten Interview der Berliner Republik: Anna Schneider, Chefreporterin der Welt.

Hier geht es ab 12 Uhr zur aktuellen Ausgabe:

3. Widmann-Mauz startet Impf-Info-Kampagne in Supermärkten

Um die Impfbereitschaft unter Einwanderern zu erhöhen, setzt die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), auf eine Kooperation mit der Handelskette Edeka und den dazugehörigen Netto-Discountfilialisten.

Eine Aufklärungsinitiative soll unter den rund 400.000 Mitarbeitern des Konzerns sowie in dessen Kundschaft die Sensibilität für das Thema Impfen steigern.

"Mit der Initiative erreichen wir Beschäftigte in Logistik- und Produktionsbetrieben sowie Edeka- und Netto-Supermärkten und darüber hinaus viele Kundinnen und Kunden in unterschiedlichen Sprachen", sagte uns Widmann-Mauz. Im Mittelpunkt der Kampagne stehen Plakate in 23 Sprachen.

Annette Widmann-Mauz (CDU), Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. © imago

Eine Kooperation mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung läuft bereits: in 50.000 Arztpraxen liegen mehrsprachige Informationen aus. Als nächstes sollen die Apotheken eingebunden werden.

Laut Widmann-Mauz offenbart die Corona-Krise ein schwerwiegendes Defizit im Gesundheitsbereich: "Wir brauchen regelhaft mehrsprachige Gesundheitsaufklärung", sagte uns die frühere Staatssekretärin im Gesundheitsressort.

Wahlkreis 244 - Nürnberg-Nord: Brehm vs. Ganserer

In 299 Wahlkreisen bewerben sich Kandidatinnen und Kandidaten für ein Direktmandat im Deutschen Bundestag. Von Flensburg-Schleswig, dem Wahlkreis 1, bis Homburg, der Nummer 299, geht es mal knapper und mal deutlicher, mal prominenter und mal unbekannter zu.

Bis zur Bundestagswahl stellen wir rund 40 Wahlkreise vor, auf die es sich zu achten lohnt. Weil es knapp ist, weil Prominente antreten oder ein Swing bevorsteht.

Heute werfen wir einen Blick nach Bayern. Dort gewann 2017 die CSU alle 46 Direktmandate. Dieses Jahr scheint es enger zu werden, die Grünen machen den Christsozialen vor allem in den Großstädten Konkurrenz - zum Beispiel im Wahlkreis Nürnberg-Nord.

© ThePioneer

Der Wahlkreis 244 umfasst den nördlichen Teil Nürnbergs inklusive Altstadt. Rund 190.000 Wahlberechtigte leben hier. 2017 lag die Wahlbeteiligung bei 76,1 Prozent.

Bei der letzten Bundestagswahl gewann der CSU-Kandidat Sebastian Brehm das Direktmandat mit 31,2 Prozent der Erststimmen gegen die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Gabriela Heinrich (25,6 Prozent). Die Grünen erreichten im Kampf um das Direktmandat mit 12,7 Prozent nur den dritten Platz.

Vier Jahre später haben sich die Vorzeichen geändert. Zwar schickt die SPD erneut Heinrich ins Rennen, um CSU-Mann Brehm das Direktmandat streitig zu machen - dessen stärkste Konkurrentin dürfte in diesem Jahr aber Grünen-Kandidatin Tessa Ganserer sein. Ganserer sitzt aktuell im Bayerischen Landtag. Sie ist die erste Abgeordnete in Deutschland, die ihr Coming-Out als transidente Frau hatte - sie ist überhaupt die erste Transfrau in einem deutschen Landesparlament.

© ThePioneer

Nach aktuellen Prognosen von election.de ist der Ausgang im Kampf um das Direktmandat im Wahlkreis Nürnberg-Nord völlig offen. Die Webseite schätzt die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg von Brehm oder Ganserer derzeit auf ungefähr 50:50.

Sebastian Brehm und Tessa Ganserer haben von uns jeweils identische Fragebögen erhalten. Hier sind die Antworten in unserem ThePioneer-Battleground.

Der Mandatsinhaber

Sebastian Brehm © imago images

Wer bin ich? Sebastian Brehm, 49 Jahre, verheiratet, zwei Kinder. Seit 2017 direkt gewählter Abgeordneter, begeisterter Wahlkämpfer und selbständiger Steuerberater in Nürnberg.

Wo wohne ich? Ich wohne mit meiner Familie natürlich in meinem Wahlkreis, im Stadtteil Laufamholz im Nürnberger Osten.

Was zeichnet mich aus? Aufgrund meiner praktischen Tätigkeit als Steuerberater kann ich viel Erfahrung und Praxiswissen aus der Arbeit vor Ort mit in die Arbeit als finanz- und haushaltspolitischer Sprecher der CSU im Bundestag einbringen. Ich halte es für zwingend notwendig, dass Praktiker im Bundestag vertreten sind, denn nur so kommen die echten Themen auch in Berlin an. Mit einer guten Vernetzung in Stadt, Land und Bund kann man viel voran bringen, auch für unsere Stadt vor Ort. Das ist mir wichtig.

Lieblingsort im Wahlkreis? Es gibt so viele schöne Flecken Erde im Wahlkreis Nürnberg-Nord, dass eine Auswahl nur eines Ortes wirklich schwierig ist. Nürnberg ist für mich die schönste Stadt Europas und das meine ich ganz im Ernst.

Meine analoge Wahlkampf-Strategie? Schon im letzten Wahlkampf und in der gesamten Wahlperiode bin ich mit meinem umgebauten Feuerwehrauto, den "Brehm-mobil" unterwegs und suche bei einer Tasse Kaffee das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern.

Meine digitale Wahlkampf-Strategie? Gerade in der Pandemiezeit habe ich unzählige Videokonferenzen begleitet, gerade für die von der Pandemie betroffenen Menschen, um bei den Programmen unterstützen zu können, Nöte und Ängste anzuhören und praktische Probleme zu lösen.

Bestes Give-Away? Ich habe eine persönlich Broschüre erstellt, die von meiner Arbeit in Berlin und für Nürnberg berichtet. Information ist mir sehr wichtig. Alle Give-aways werden noch nicht verraten :)

Mein politisches Thema? Wir brauchen eine Stärkung unserer sozialen Marktwirtschaft. Verbote, Einschränkungen und Belastungen halte ich für ein falsches Signal. Wir brauchen eine international faire Besteuerung auch für die Digitalkonzerne und eine Modernisierung der deutschen Unternehmensbesteuerung.

Als erstes ändere ich? Das Thema Modernisierung der Besteuerung ist mir ein großes Anliegen. Dieses müssen wir bereits in den Koalitionsverhandlungen manifestieren.

Wunsch-Koalition? Dass ich einer Koalition aus CDU/CSU und FDP sehr positiv gegenüber stehe, ist kein Geheimnis. Aber wir werden sehen, welche Möglichkeiten sich nach der Wahl bieten.

Mein Slogan? "Gemeinsam erfolgreich für Nürnberg".

Größte Stärke meiner Konkurrentin? Die Stärke aller Mitbewerberinnen und Mitbewerber ist es, dass sie über die jeweilige Parteiliste gut abgesichert sind, ohne den Wahlkreis gewinnen zu müssen. Das ist traditionell bei der CSU anders, wir müssen den Wahlkreis direkt gewinnen, dafür kämpfe ich mit Leidenschaft.

Größte Schwäche meiner Konkurrentin? Ich wünsche mir einen fairen Wahlkampf mit einem Ringen um die richtigen und wichtigen Themen, nicht mit dem Ansprechen von Fehlern oder möglichen Schwächen.

Auf diesen Termin freue ich mich: Jede Begegnung ist mir wichtig, es gibt immer wertvolle Anregungen und einen guten Input für meine tägliche Arbeit.

Die Herausforderin

Grünen-Kandidatin Tessa Ganserer. 

Wer bin ich? Tessa Ganserer, Mitglied des Bayerischen Landtags, Frühaufsteherin, Frau, Feministin, Naturliebhaberin.

Wo wohne ich? Daham in Frangn - Wo denn sonst.

Was zeichnet mich aus? Dass ich weiß, wovon ich spreche.

Lieblingsort im Wahlkreis? Der Nürnberger Reichswald.

Meine analoge Wahlkampf-Strategie? Den Menschen zuhören, sie ernst nehmen.

Meine digitale Wahlkampf-Strategie? Hatespeech stoppen. Sie spaltet und vergiftet die Gesellschaft.

Bestes Give-Away? Saatbomben, diese Welt braucht mehr Blumen.

Mein politisches Thema? Meine Herzensthemen: Konsequenter Klimaschutz und Mobilität sowie der Einsatz für eine vielfältige und offene Gesellschaft.

Als erstes ändere ich? Meine Wahl in den Bundestag ist ein Meilenstein für Vielfalt. Ich bin bereit, weil Deutschland es ist.

Wunsch-Koalition? Eine Koalition aus Herz und Verstand, geführt von grüner Kanzlerin.

Mein Slogan? Tessa als die anderen.

Größte Stärke meines Konkurrenten? Dass er bei der letzten Wahl nicht gegen mich kandidieren musste.

Größte Schwäche meines Konkurrenten? Wer auf seine eigenen Stärken vertraut, braucht nicht auf die Schwächen anderer zu achten.

Auf diesen Termin freue ich mich: Mit Freund*innen in den Clubs tanzen, nach Corona.

Joschka Fischer tritt mit Baerbock auf

Grünen-Urgestein Joschka Fischer wird sich in den Wahlkampf von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock einbringen. Für den 16. August ist ein gemeinsamer Auftritt des früheren Außenministers und Vizekanzlers mit Baerbock in Frankfurt an der Oder geplant, erfuhr unsere Kollegin Marina Kormbaki aus Parteikreisen. Baerbock kommt immer wieder auf die Grenzstadt zu sprechen, wenn sie nach einem besonderen Moment ihrer politischen Sozialisation gefragt wird. Dort erlebte sie die EU-Osterweiterung am 1. Mai 2004.

Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann soll eine bedeutende Rolle im Grünen-Wahlkampf spielen. Derzeit laufen die Planungen für mehrere gemeinsame Auftritte mit Baerbock im Laufe des Sommers. Der erste davon fand am Mittwoch statt, in Heidelberg. Baerbock nahm am Wahlkampf-Auftakt der Südwest-Grünen teil. Hier lesen Sie unseren Vor-Ort-Bericht.

Die zweifache Baerbock

Die Grünen-Kanzlerkandidatin wirkt vorsichtig und verunsichert - außer, sie spricht vor der Basis.

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Veröffentlicht von Marina Kormbaki .

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FDP freut sich über Spenden

Die Liberalen freuen sich in diesem Wahlkampf über ein so reges Spendenaufkommen, dass womöglich der gesamte Wahlkampf refinanziert werden könnte. Dies hören wir aus Kreisen der Partei. Die Kosten werden auf rund sieben Millionen Euro taxiert.

Christian Lindner im ARD-Sommerinterview © dpa

Bereits vor einigen Wochen ließ Parteichef Christian Lindner bei einer Wirtschaftsveranstaltung durchblicken, dass ein großer Teil der Wahlkampfkosten durch Spenden gedeckt werden könne. Für die FDP haben unter anderem namhafte Unternehmer wie Georg Kofler oder Frank Thelen mehrere 100.000 Euro gespendet.

SPD wirbt auf Mallorca für Impfungen

Die Sozialdemokraten gehen in ihrer Plakatwerbung einen ganz und gar neuen Weg: Seit dieser Woche plakatiert die Partei auf Mallorca Werbung für Corona-Impfungen.

SPD-Wahlplakat auf Mallorca © Privat

Mit den Slogans "Schatzi, schenk mir 'ne Dosis" und "Ein kleiner Pieks für dich - Ein großer Schritt zur Normalität" sollen besonders die mutmaßlich in entspannter Feierlaune befindlichen Urlauber angesprochen werden.

Die Kampagne soll in den kommenden Wochen auf weitere Urlaubsorte, auch in Deutschland, erweitert werden. Sie soll mit einer lockereren Sprache nebenbei auch Defizite der Kampagne des Gesundheitsministeriums aufdecken.

FDP-Politiker Maximilian Funke-Kaiser © Tarek Carls

Bei jungen Wählerinnen und Wählern ist die FDP derzeit recht beliebt. Aktuelle Umfragen sehen die Partei in der Gruppe der 18- bis 30-Jährigen bei 17 Prozent - Platz zwei hinter den Grünen. Maximilian Funke-Kaiser sieht sich als Vertreter der jungen Generation. Er will ihre Interessen im nächsten deutschen Bundestag einbringen.

Funke-Kaiser kommt aus Augsburg, ist 27 Jahre alt, seit 2017 Landesvorsitzender der Jungen Liberalen in Bayern und auch deren Top-Kandidat für die Bundestagswahl. Auf der Landesliste tritt Funke-Kaiser auf Platz 11 an - Stand jetzt eine sichere Ausgangsposition für einen Einzug ins Parlament, in dem er den bayerisch-schwäbischen Wahlkreis Donau-Ries vertreten würde.

"Meinen Start in die Politik kann man als Trotzreaktion bezeichnen", sagte uns Funke-Kaiser. Er trat 2013 in die FDP ein, als die Liberalen "retrospektiv mit guten Gründen abgewatscht wurden" und aus dem Bundestag sowie dem bayerischen Landtag flogen.

Ich wollte nicht nur daneben stehen, sondern mithelfen, den Liberalismus wieder aufzubauen.

Funke-Kaiser hat Betriebswirtschaft studiert und ist Geschäftsführer einer Hausverwaltung. Im Bundestag will er sich für einen "Digitalisierungs-Booster" einsetzen. Es sei wichtig, dass die FDP Teil der nächsten Regierung werde - "bestenfalls mit einem Digitalministerium", meint er. So könne man beispielsweise Versäumnisse in der digitalen Bildung wettmachen und die Infrastruktur ausbauen. Außerdem brauche es in Deutschland ein "Wirtschaftswunder 2.0", um die Aufstiegschancen der jungen Generation zu sichern, fordert Funke-Kaiser.

Am liebsten wäre Funke-Kaiser Mitglied im Wirtschaftsausschuss oder in dem für Digitale Agenda. Als Parlamentsneuling wolle er jedoch nicht allzu forsch auftreten: "Ich wäre ganz neu in der Fraktion und werde keine Ansprüche stellen, sondern mich dort mit guter Sacharbeit einbringen, wo mich die Fraktionsführung sieht."

FDP-Chef Christian Lindner setzt seine Sommertour heute auf Sylt fort. Nachmittags wird er in Sankt Peter-Ording erwartet. Am Samstag ist er in Cuxhaven und in Neuharlingersiel in Niedersachsen, am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen und in Starnberg.

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock stellt heute ein Impulspapier für eine nationale Bildungsoffensive vor - mit dabei ist auch Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Am Sonntag nimmt Baerbock teil an der Siegerehrung der Straßenfußball-Meisterschaft in Potsdam - ein Projekt der Brandenburgischen Sportjugend.

Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck beendet heute seine Küstentour - er besucht einen Milchbauernbetrieb im Wahlkreis Flensburg-Schleswig, einen Solarpark und spricht mit Jungwählern. Am Samstag ist Habeck beim Wahlkampfauftakt der schleswig-holsteinischen Grünen in Flensburg.

Der Linke-Vorsitzende Dietmar Bartsch ist am Sonntag um 18.05 Uhr zu Gast im ARD-Sommerinterview.

Am selben Tag ist CSU-Chef Markus Söder im ZDF-Sommerinterview. Uhrzeit: 19.10 Uhr.

SPD-Chefin Saskia Esken wird heute um 10.00 Uhr gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Carsten Träger in Ansbach das Gespräch mit interessierten Bürgern suchen.

Die Herausforderungen, vor die die Pandemie die deutsche Bildungspolitik stellt, sind für Lilith Volkert von der SZ „ein existenzielles Problem“, vor allem für Kinder und Jugendliche aus bildungsfernem Milieu - und die Gießkannenhilfe von Bildungsministerin Karliczek wird, so Volkert, daran kaum etwas ändern. Denn das Problem sind nicht vermeintliche Lernlücken, sondern schlicht fehlende Grundlagen, da vielen Erstklässlern thematische und soziale Kompetenzen nicht vermittelt werden konnten. Hier geht es zur meinungsstarken Analyse zu einem Thema, das uns als Gesellschaft noch viele Jahre beschäftigen wird.

Die Pioneer Polls ergeben sich durch den Mittelwert der aktuellen Umfragen der Institute Allensbach, Kantar, Forsa, Forschungsgruppe Wahlen, GMS, Infratest Dimap, Insa und YouGov.

Heute gratulieren wir:

Carl-Julius Cronenberg, FDP-Bundestagsabgeordneter, 59

Ingo Gädechens, CDU-Bundestagsabgeordneter, 61

Bernhard Loos, CSU-Bundestagsabgeordneter, 66

Morgen gratulieren wir:

Olaf in der Beek, FDP-Bundestagsabgeordneter, 54

Sonntag gratulieren wir:

Reinhard Brandl, CSU-Bundestagsabgeordneter, 44

Marco Buschmann, FDP-Bundestagsabgeordneter, 44

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Pioneer Editor, Ex-Stellvertretender Chefredakteur The Pioneer
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