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Unsere Themen heute:
Die Spitze der FDP hält eine Ampel-Koalition weiter offen, doch der Wirtschaftsflügel und manch ein Unterstützer drängt auf einen formellen Ausschluss.
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet will kein Schattenkabinett vorstellen, doch einige Parteifreunde bekommen einen eigenen Auftritt. Wir wissen, wer.
Die Grünen debattieren über die Unterstützung von Lastenfahrrädern durch Steuergelder.
FDP im Ampel-Dilemma
In der FDP wächst bei Anhängern, Funktionären und Spendern der Druck auf Parteichef Christian Lindner, die in Umfragen rechnerisch mögliche Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP auszuschließen.
In Parteiveranstaltungen, Fundraising-Dinnern und E-Mails aus der Wählerschaft wird von Wirtschaftsvertretern, Mittelständlern und Selbstständigen eine formelle Absage der FDP an eine rot-grün-gelbe Koalition gefordert, erfuhren wir in gemeinsamen Recherchen mit Rasmus Buchsteiner aus Kreisen des Bundesvorstands der FDP.
Die Frage wird drängender, je mehr Prozentpunkte die Union in den Umfragen verliert. Und die Union forciert die Debatte aus eigenem Interesse.
Wer FDP wähle, müsse in Kauf nehmen, „dass er am Ende mit Esken und Kühnert am Kabinettstisch aufwacht“, twitterte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak am Freitag.
Ein Vorgeschmack auf die letzten Wahlkampfwochen. Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat intern angekündigt, FDP-Chef Lindner in dieser Frage drängen zu wollen.
"Er wird beantworten müssen, ob die FDP Rot-Grün ins Kanzleramt bringen würde", sagte Laschet unlängst in einer internen Runde, wie wir erfuhren.
Christian Lindner und Armin Laschet bei der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags in Düsseldorf 2017. © dpaBei öffentlichen Auftritten und in Interviews hält FDP-Chef Lindner die Tür zu einer Ampel-Koalition offen. Er spricht davon, dass ihm angesichts der Programme von SPD und Grünen die Fantasie für ein solches Bündnis fehle.
In der Bild am Sonntag sagte Lindner nun:
Mir fehlt die Vorstellungskraft, welches Angebot Herr Scholz oder Frau Baerbock der FDP machen können.
Heißt auch: Ein Angebot würde er sich schon anschauen.
Der frühere FDP-Fraktionschef im NRW-Landtag, Gerhard Papke, wünscht sich Klarheit:
"Es wird höchste Zeit für die FDP, eine Ampelregierung glasklar auszuschließen. Nicht nur, weil die Union sonst versucht, die FDP als Steigbügelhalter von Rot-Grün oder Grün-Rot zu verunglimpfen. Die FDP muss die Ampel ausschließen, weil eine solche Koalition ihr schlichtweg das Lebenslicht ausblasen würde."
Der ehemalige Weggefährte Lindners in Düsseldorf sagt:
Links von der Mitte ist das Gedränge verdammt groß. Dort ist für die FDP kein Platz.
Wie könne denn "ausgerechnet in der Kombination mit SPD und Grünen marktwirtschaftliche Erneuerung aussehen, oder eine Politik für gesunde Staatsfinanzen?", fragt Papke und trifft damit auch eine Stimmung im wirtschaftsliberalen Parteiflügel.
"Schon in Kombination mit Union und Grünen wird das Regieren für die FDP schwer genug", so Papke. "Die Grünen werden zweitstärkster Partner und Laschet wird sie als moderierender Kanzler bei Laune halten. Wenn Lindner meint, dass Jamaika unter Laschet einfacher wird als unter Merkel, könnte er sich schwer getäuscht haben."
Im Präsidium der FDP sehen das viele derzeit anders. Mit einem Ausschluss der Ampel könne man mehr Stimmen verlieren als gewinnen, heißt es bei einem führenden Mitglied.
Am 19. September - eine Woche vor der Bundestagswahl - kommen die Freien Demokraten zu einem Sonderparteitag in Berlin zusammen.
Dann dürfte zwar erneut die Koalitionsfrage auf der Tagesordnung stehen so wie 2009, als der damalige FDP-Chef Guido Westerwelle kurz vor der Wahl eine Ampel-Koalition ausschließen ließ, dem SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier eine Machtoption versagte und die FDP das Rekordergebnis von 14,6 Prozent einfuhr.
Doch dass die Linder-FDP ähnlich vorgeht, ist nicht ausgemacht.
Harald Christ, der frühere Sozialdemokrat, den Lindner nach dessen Wechsel zur FDP zu deren Bundesschatzmeister gemacht hat und der wegen seiner unverändert guten SPD-Kontakte als Brückenbauer für eine Ampel fungieren könnte, legt sich nicht fest.
„Wir wollen mit der Union regieren“, sagte uns Christ.
„Wenn es für eine Zweier-Koalition nicht reicht, braucht man einen dritten Partner. Dafür kommen entweder Grüne oder SPD in Frage.“
Harald Christ, FDP-Bundesschatzmeister © dpaAuch FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer schlägt die Tür zu SPD und Grünen nicht zu. „In einem Parlament mit sieben Parteien müssen alle Parteien des demokratischen Verfassungsbogens aus staatspolitischer Verantwortung gesprächs- und im Grundsatz koalitionsfähig sein“, sagte uns der Chef der Südwest-Liberalen.
Theurer zieht indes inhaltliche rote Linien.
„Für Steuererhöhungen stehen wir nicht zur Verfügung. Einer Abschaffung der Schuldenbremse werden wir nicht zustimmen“, so der Fraktionsvize im Bundestag. „Unser Programm würde bei einer Koalition mit Grünen oder SPD diesen erhebliche Zugeständnisse abverlangen.“
Michael Theurer © dpaIn der FDP ist die Diskussion um eine Ampel-Koalition ein altes Phänomen.
In Rheinland-Pfalz hatte sich der Landesvorsitzende Wissing 2016 mit der Zusage für eine Ampel-Koalition gegen die Bedenken von FDP-Chef Lindner durchgesetzt, der in internen Gesprächen damals Skepsis äußerte, wie Teilnehmer der Gremiensitzungen berichten.
Selbst im bürgerlich-liberalen Kernland Baden-Württemberg gab es FDP-Politiker, unter anderem Michael Theurer, die sogar offen für eine grün geführte Ampel-Koalition unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann waren. Am Ende entschied Kretschmann aber, dass er es erneut mit der CDU probieren wolle.
In Niedersachsen, wo SPD und CDU mit einer hauchdünnen Mehrheit regieren, hätte eine Ampel im Parlament eine Mehrheit. FDP-Landeschef Stefan Birkner hatte dies aber schon vor der Landtagswahl 2017 abgelehnt, und nach der Wahl einen entsprechenden Beschluss im Landesvorstand herbeigeführt. Es gab nur ein Gespräch mit dem SPD-Landeschef und späteren Ministerpräsidenten Stephan Weil.
Stefan Birkner, FDP-Landeschef, und Stephan Weil am Wahlabend 2017. © dpaDoch unumstritten war dies nicht. Der frühere Generalsekretär Patrick Döring, FDP-Chef in Hannover, hatte sich intern für Gespräche mit SPD und Grünen ausgesprochen und zwischenzeitlich im Stadtrat auch ein solches Bündnis herbeigeführt.
Die Ampel ist im Land an vielen Orten also längst Realität, und im Bund könnte sie die einzige Chance für SPD-Kandidat Olaf Scholz sein, Bundeskanzler zu werden. Die Bereitschaft der SPD, aber auch der Grünen-Spitze, der FDP in Verhandlungen sehr weit entgegenzukommen, um nach 16 Jahren die Union auf die Oppositionsbank zu schicken, dürfte groß sein.
Im Umfeld des Chef-Liberalen gilt indes die Devise: “Nicht über eine Ampel reden, sondern einfach machen, wenn es nicht anders geht.”
1. Laschet plant Mini-Team zu bestimmten Themen
Silvia Breher, Nadine Schön, Friedrich Merz © The PioneerUnions-Kanzlerkandidat Armin Laschet will in den kommenden Wochen mehrere führende Politikerinnen und Politiker aus der CDU in gemeinsamen Auftritten präsentieren.
Damit soll aber kein "Schattenkabinett" präsentiert werden, sondern es sollen lediglich zu bestimmten Themen profilierte Köpfe gemeinsam mit Laschet auftreten. Das amtierende Bundeskabinett dürfe nicht mit einem Team brüskiert werden, erfuhren wir von mehreren hochrangigen Unionspolitikern am Rande des Wahlkampfauftakts am Samstag in Berlin.
Zu den Personen, die genannt werden, gehören die stellvertretende CDU-Vorsitzende Silvia Breher für den Bereich Familie und Landwirtschaft, der Anwalt und Bundestagskandidat Friedrich Merz für Finanzen & Wirtschaft sowie die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Nadine Schön für die digitale Modernisierung des Staats.
Außerdem will Laschet angeblich bei der Inneren Sicherheit noch eine Strategie vorlegen.
Armin Laschet © dpaInhaltlich will er angeblich auch mit Hilfe von Wirtschaftsgrößen noch ein konkretes Positionspapier für den Weg in ein klimaneutrales Industrieland vorlegen.
Als Berater Laschets für diesen klimapolitischen Vorstoß werden in der CDU Roland Busch (CEO von Siemens), Rolf Martin Schmitz (Ex-RWE-Vorstand), Christian Kullmann (Evonik-Chef) und Holger Lösch (BDI-Geschäftsführung) genannt.
2. Dramatische Lage in Kabul
Handyaufnahmen aus Kabul zeigen, wie viele Menschen sich um einen Weg aus Afghanistan heraus kämpfen. © Schweppe/ThePioneerDie Situation am Flughafen von Kabul hat sich am Wochenende weiter verschlechtert. Am Samstag seien die Zugangstore weitgehend verschlossen gewesen, berichtet der kommandierende Brigadegeneral Jens Arlt aus der Stadt. Demnach habe es am Nordtor "dramatische Szenen" gegeben und ein "heilloses Chaos".
Nach Informationen unserer Reporters Christian Schweppe haben zudem auch die Warnungen in der Stadt zugenommen, sich zum Flughafen zu begeben. Der Preis für eine Taxifahrt zum Flughafen sei mittlerweile auf bis zu 500 Dollar angestiegen, erfuhr er von einer Quelle in Kabul.
3. Einigung über Luftbrücke
Nach erheblichen Problemen zu Beginn hat die Bundesregierung in der vergangenen Woche ein Memorandum of Understanding mit der usbekischen Regierung unterzeichnet, das den Rahmen für die Luftbrücke zwischen Kabul und Deutschland absteckt. Drehkreuz der Aktion ist die usbekische Hauptstadt Taschkent.
Luftwaffen-Maschine am Flughafen Taschkent. © dpaNach der vorläufigen Regelung dürfen die aus Kabul evakuierten Ortskräfte nun sechs Stunden am Terminal in Taschkent verweilen, bevor die Weiterreise durch das Auswärtige Amt organisiert sein muss. Dies ist in den ersten Tagen gelungen. Zudem hat die Bundesregierung akzeptiert, dass weder Ortskräfte noch die Bundeswehr das eigens freigeräumte, eigentliche Inlandsflug-Terminal verlassen.
Zu Beginn der Zusammenarbeit klagten die Militärs vor Ort über zahlreiche fällige Schmiergeldzahlungen und Schikanen bei der Verladung der Flugzeuge.
Angelika Günzel, zuletzt Professorin an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl, wurde mit der Leitung des neu aufgestellten Militärrabbinats in Berlin betraut.
Erstmals nach rund 100 Jahren werden jüdische Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ab diesem Jahr durch Rabbinerinnen und Rabbiner betreut. Die Einrichtung gilt als historischer Schritt, über Jahrzehnte war es für viele Menschen jüdischen Glaubens undenkbar, in der deutschen Armee Dienst zu leisten.
Grüne debattieren über Lastenfahrrad-Vorstoß
Innerhalb der Grünen ist eine Debatte um den Vorschlag des Haushaltspolitikers Sven-Christian Kindler entbrannt, Lastenfahrräder mit bis zu einer Milliarde Euro zu fördern. Nachdem in den sozialen Netzwerken der Vorstoß zu regen Diskussionen führte und mehrfach als grüne Klientelpolitik bezeichnet wurde, hörten wir aus der Partei erste Beschwichtigungen.
So sei Kindlers gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland geäußerter Vorstoß "nur eine Einzelmeinung" hieß es uns gegenüber, es gebe zu dem Thema "keinerlei Beschluss".
Verkehrspolitiker Dieter Janecek dagegen verteidigte die Initiative Kindlers: "Wir subventionieren die Autoindustrie mit Milliarden, aber für eine zeitsparende und umweltfreundliche Alternative wie das Lastenfahrrad soll kein Geld da sein?", sagte uns Janecek. "Millionen Familien und Kleingewerbetreibende würden profitieren und Zeit sparen."
Luisa Neubauer unterstützt Jungwähler-Kampagne
Klimaaktivistin Luisa Neubauer unterstützt in führender Rolle eine Wahlkampagne, die mehr Gehör für die junge Wählergeneration fordert. Die Kampagne Unmute Now hat sich als Ziel gesetzt, Lebensthemen und -welten der Erstwählerinnen und Erstwähler mehr in den Fokus der politischen Debatte zu bringen. Dafür ist unter anderem eine Bustour durch Deutschland geplant, auf der auch Neubauer an einigen Stationen teilnimmt.
Unmute Now verweist auf eigene, repräsentative Umfragen, um die Bedeutung der Erstwählerinnen und Erstwähler klarzumachen. So gaben rund 71 Prozent der Befragten in der Altersgruppe an, sich von der Politik "überhört" und "nicht angesprochen" zu fühlen. Die Organisatoren leiten daraus ein großes Potential ab: Die Partei, welche die Interessen der jungen Generation am besten artikuliere, könne die Wahl gewinnen.
Neubauer schwor bei der Auftaktveranstaltung am Sonntag darauf ein, dass der Kampf um politischen Wandel nicht mit der Bundestagswahl ende, sondern die ganze Legislaturperiode andauern werde. "Wir werden alle Aktivisten sein", sagte sie in Berlin.
Wahlkreis 35 - Rotenburg I - Heidekreis: Lars Klingbeil vs. Carsten Büttinghaus
In 299 Wahlkreisen bewerben sich Kandidatinnen und Kandidaten für ein Direktmandat im Deutschen Bundestag. Von Flensburg-Schleswig, dem Wahlkreis 1, bis Homburg, der Nummer 299, geht es mal knapper und mal deutlicher, mal prominenter und mal unbekannter zu.
Bis zur Bundestagswahl stellen wir rund 40 Wahlkreise vor, auf die es sich zu achten lohnt. Weil es knapp ist, weil Prominente antreten oder ein Swing bevorsteht.
Heute werfen wir einen Blick nach Niedersachsen, wo es das Duell der starken Volksparteien CDU und SPD bislang noch gibt - im Wahlkreis Rotenburg I - Heidekreis.
© ThePioneerDer Wahlkreis 35 umfasst den Landkreis Heidekreis und den Südteil des Landkreises Rotenburg (Wümme). Rund 170.000 Wahlberechtigte leben hier. 2017 lag die Wahlbeteiligung bei 75,6 Prozent.
Bei der letzten Bundestagswahl gewann SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil das Direktmandat mit 41,2 Prozent gegen CDU-Kandidatin Kathrin Rösel (36,1 Prozent). Die weiteren Bewerberinnen und Bewerber lagen mit weitem Abstand dahinter (nächstbestes Ergebnis: AfD/8,2 Prozent)
Klingbeil möchte sein Direktmandat im September verteidigen. Rösel tritt in diesem Jahr nicht wieder an. Stattdessen schickt die Union Polizeioberkommissar Carsten Büttinghaus ins Rennen.
Bewerben sich im Wahlkreis Rotenburg I - Heidekreis für das Direktmandat: SPD-Kandidat Lars Klingbeil (links) und Carsten Büttinghaus von der CDU. © ThePioneerNach aktuellen Prognosen von election.de hat der SPD-Generalsekretär gute Chancen erneut die meisten Erststimmen und somit das Direktmandat zu gewinnen. Seinem Herausforderer von der CDU räumt die Webseite nur Außenseiterchancen ein.
Lars Klingbeil und Carsten Büttinghaus haben von uns jeweils identische Fragebögen erhalten. Hier sind die Antworten in unserem ThePioneer-Battleground.
Der Mandatsinhaber
Lars Klingbeil. © Tobias KochWer bin ich: Lars Klingbeil, Bundestagsabgeordneter und Generalsekretär der SPD.
Wo wohne ich: Dort wo ich aufgewachsen bin, in meiner Heimatstadt Munster.
Was zeichnet mich aus: Ich bin in meiner Heimat verankert, in der Lage, Menschen zusammenzubringen, Brücken zu bauen und gemeinsame Ziele konsequent zu verfolgen.
Lieblingsort im Wahlkreis: Meine Terrasse in Munster. Ich wohne direkt am Waldrand. Morgens vor den ersten Telefonkonferenzen auf meiner Terrasse einen Kaffee zu trinken, ist für mich Entspannung pur.
Meine analoge Wahlkampf-Strategie: Ich setze seit Jahren auf den persönlichen Kontakt und freue mich, dass das jetzt endlich wieder verstärkt geht. Haustürbesuche mache ich jedes Jahr im Sommer - egal ob Wahlkampf ist oder nicht. Jetzt kommen Abendveranstaltungen mit dem Titel "Klingbeil im Gespräch" dazu, die ich in jedem Ort meines Wahlkreises durchführe. Meistens mit Bier und Bratwurst.
Meine digitale Wahlkampf-Strategie: Ich bin viel im Netz unterwegs, gebe Einblicke und setze auch dort meine Botschaften. Vor kurzem habe ich mit „Eine Woche Klingbeil“ auf Instagram und Facebook einen Blick hinter die Kulissen gegeben und gezeigt, was bei mir als Wahlkampfmanager, Generalsekretär und Bundestagskandidat alles so passiert. Außerdem mache ich wöchentlich ein Insta-Live mit Kevin Kühnert, das auch viele im Wahlkreis hören.
Bestes Give-Away: Äpfel und für jeden Ort im Wahlkreis habe ich eine persönlichen Bilanz-Flyer, der auch einen Ausblick gibt.
Mein politisches Thema: Mein Wahlkreis liegt im Delta zwischen Hamburg, Hannover und Bremen. Das Thema ist die Stärkung des ländlichen Raums: Mobilität, Digitalisierung, Gesundheitsversorgung. Auch die Zukunftsthemen wie Wasserstoff, verbunden mit der Frage, wie bei uns daraus neue Arbeitsplätze entstehen können, spielen bei uns eine große Rolle.
Als erstes ändere ich: Andi Scheuer die Verantwortung für Digitalisierung wegnehmen.
Wunsch-Koalition: Eine, die die Zukunftsaufgaben anpackt und Olaf Scholz als Kanzler hat.
Mein Slogan: Damit unsere Heimat stark bleibt.
Größte Stärke meines Konkurrenten: Der Wahlkreis ist sehr konservativ geprägt und war in den letzten Jahrzehnten immer eine sichere Bank für die CDU - bis zur Bundestagswahl 2017.
Größte Schwäche meines Konkurrenten: Armin Laschet.
Auf diesen Termin freue ich mich: Olaf Scholz kommt in der Woche vor der Wahl in meine Heimat. Als Wahlkampfmanager der SPD haben wir ein enges Vertrauensverhältnis und ich freue mich auf den gemeinsamen Auftritt.
Der Herausforderer
Carsten Büttinghaus kandidiert für die CDU im Wahlkreis Rotenburg I - Heidekreis. © Carsten BüttinghausWer bin ich? Carsten Büttinghaus, 38, Polizeioberkommissar . Persönliches: aus der Forstwirtschaft stammend, verheiratet, Vater, Naturliebhaber, Kulturfreund, Sportler, Jäger und Reiter, tief verwurzelt im ländlichen Raum
Wo wohne ich? Lebensmittelpunkt in der Lüneburger Heide, auf einem Hof in Bispingen.
Was zeichnet mich aus? Disziplin, Ehrgeiz, Leidenschaft.
Lieblingsort im Wahlkreis: Wilseder Berg.
Meine analoge Wahlkampf-Strategie: Direkter Kontakt mit den Menschen vor Ort. Natürlich auch Haustürwahlkampf, aber auch jede Form der Veranstaltung. Unter Corona-Bedingungen hält man auch schon mal eine Rede vor geöffnetem Fenster in den Saal hinein. Immer nah am Menschen.
Meine digitale Wahlkampf-Strategie: Hautnahe Begleitung meiner politischen Arbeit auf allen Kanälen. Ich habe auf meiner Website eine wunderbare Video-Podcast-Serie, welche immer weiter wächst. Imagefilm und kurze Videodokus über den Wahlkampf, sowie zahlreiche Onlineformate für Diskussionsrunden.
Bestes Give-Away: Hausgemachte Marmeladengläschen vom Spargelgut Meyer aus Kirchwahlingen in meinem Wahlkreis. Mit Freude unter Freunden zubereitet, mit Freude verteilt und mit Freude empfangen.
Mein politisches Thema: Schutz unserer Gesellschaft nach innen und außen sichern. Kriminellen Strukturen und Parallelgesellschaften entschlossen entgegentreten. Konsequente Justiz und zügige Verfahren gewährleisten. Regionale Strukturen und Wertschöpfung vor Ort bewahren. Bürokratie reduzieren.
Als erstes ändere ich: Bekämpfung der Clankriminalität als Bundesaufgabe höchster Priorität. Einsetzen für einen 12-monatigen Pflichtdienst aller Schulabgänger in unserem Land, für ein starkes Gemeinwesen, Stärkung der Solidarität und der Zivilcourage. Stärkung des ländlichen Raumes.
Wunsch-Koalition: CDU/CSU und FDP.
Mein Slogan: Unsere Heimat. Unsere Erde. Ihre Wahl!
Größte Stärke meines Konkurrenten: Man sagt, er sei so beliebig, dass er niemanden "auf die Füße trete".
Größte Schwäche meines Konkurrenten: Er scheint zu glauben, dass beliebt von beliebig komme.
Auf diesen Termin freue ich mich: Annegret Kramp-Karrenbauer , Armin Laschet. Ich würde mich auch sehr über Friedrich Merz und Markus Söder freuen.
Möchte über die Landesliste der Linken in Bayern in den Bundestag: Ateş Gürpinar. © ThePioneerAb September dürfte auch Ateş Gürpinar die Linke aus Bayern im Bundestag repräsentieren. Der 36-Jährige steht auf Platz 4 der Landesliste, sein Einzug gilt als sicher. Auch wenn es Gürpinars Premiere im Bundestag wäre, ist er politisch bei den Linken bereits eine Größe.
Der studierte Philosoph und Theaterwissenschaftler ist Landessprecher der bayerischen Linkspartei und stellvertretender Vorsitzender im Bund.
Sein Thema ist die Sozialpolitik. Er sagte uns:
"Wir haben in der Pandemie gesehen, wo Berufe tatsächlich systemrelevant sind: in der Gesundheit und Pflege. Wir müssen dafür sorgen, dass dort der Profit nicht die entscheidende Rolle spielt."
Dass Menschen in einem vergleichsweise reichen Bundesland wie Bayern nur mit ihrer Rente leben können, wenn sie zusätzlich noch Pfandflaschen sammeln, hält Gürpinar für "eine schreiende Ungerechtigkeit, gegen die wir was tun müssen".
Im kommenden Bundestag könnte er die Gelegenheit dazu bekommen.
Der DGB lädt morgen zur Diskussionsrunde mit den Spitzenkandidaten der Parteien - und alle sind dabei: Ab 17:30 Uhr diskutieren Armin Laschet, Olaf Scholz, Annalena Baerbock, Christian Lindner und Janine Wissler mit dem DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann über die sozial-ökologische Transformation. Die Veranstaltung wird hier live gestreamt.
Zu einer Runde der Nachwuchspolitiker lädt die Stiftung Mercator am 26. August um 19 Uhr. Unter dem Motto "Jung & Spitze" werden Nemir Ali, (FDP), Kevin Kühnert (SPD), Pascal Reddig (CDU/CSU) und Julia Schramm (Linke) über die europapolitischen Themen im Bundestagswahlkampf sprechen. Moderiert wird die interaktive Veranstaltung von der Journalistin Salwa Houmsi. Übertragen wird die Runde als Live-Stream bei Facebook hier.
So viele Trielle und Spitzenrunden der Kanzlerkandidaten gab es in einem Bundestagswahlkampf noch nie (auch wenn manche gerade Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet vorwerfen, er verweigere sich).
© ThePioneerLos geht es mit den Kanzlerkandidatenduellen am kommenden Sonntag bei RTL/n-tv um 20:15, am 12. September geht es bei ARD/ZDF um 20.15 Uhr weiter, am Sonntag, 19. September, treffen dann die Kandidaten Armin Laschet (CDU/CSU), Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz (SPD) bei Pro7/SAT.1 (20.15 Uhr) aufeinander.
Die so genannte Schlussrunde von ARD/ZDF (22.15 Uhr) versammelt dann am 23. September alle Spitzenkandidaten und Parteivorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz wird heute um 17:30 Uhr auf dem Karlsruher Marktplatz seine Wahlkampftour fortsetzen.
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner ist morgen um 16 Uhr im Gespräch mit den Wirtschaftsjunioren Deutschlands.
Noch ist unklar, wer welche Verantwortung für das deutsche Versagen in Afghanistan trägt. Die Politiker der ersten Reihe halten sich vordergründig zwar bedeckt, sind hinterrücks aber deutlich offener. Die Kollegen Daniel Böhm, Daniel-Dylan Böhmer, Manuel Bewarder und Philip Volkmann-Schluck der Welt am Sonntag haben über Wochen in Berlin und Kabul recherchiert und versuchen, mit einem Protokoll der letzten Wochen des Afghanistaneinsatzes Licht ins Dunkle zu bringen. Ihr Fazit: Fast nichts ist unternommen worden, um die nahende Katastrophe zu verhindern.
Die ersten Bundesländer sind zurück aus den Sommerferien - und aufgrund der vielerorts steigenden Coronazahlen in Deutschland sind die Themen wie Luftfilter, Home Schooling, Testpflicht und Quarantäneregeln in vielen Schulen aktuell. Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW Ayla Çelik plädiert auch 17 Monate nach Pandemiebeginn im Gespräch mit taz-Redakteur Andreas Wyputta für mehr Vorsicht bei der Forderung nach Präsenzunterricht.
Die Pioneer Polls ergeben sich durch den Mittelwert der aktuellen Umfragen der Institute Allensbach, Kantar, Forsa, Forschungsgruppe Wahlen, GMS, Infratest Dimap, Insa und YouGov.
Heute gratulieren wir herzlich:
Mechthild Heil, CDU-Bundestagsabgeordnete, 60
Torsten Herbst, FDP-Bundestagsabgeordnete, 48
Thomas Lutze, Bundestagsabgeordneter der Linken, 52
Morgen gratulieren wir:
Franziska Brantner, Bundestagsabgeordnete der Grünen, 42
Michael Roth, SPD-Bundestagsabgeordneter, 51
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