Rangliste der deutschen Politik

Manuela Schwesig ist die Ministerpräsidentin des Jahres

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© ThePioneer

Guten Morgen,

willkommen zurück bei unserer Rangliste der deutschen Politik.

Heute sagen wir Ihnen, wen unsere Pioneers unter den Regierungschefinnen und -chefs der Länder im vergangenen Jahr am überzeugendsten fanden.

Geprägt wurde das Jahr gerade in den Ländern durch die Pandemiebekämpfung, die Runden mit der Bundeskanzlerin wurden zu einer Art nationaler Pandemie-Konferenz.

Und natürlich standen Wahlen an - durch die sich manche Position stärkte oder schwächte.

Schauen wir auf die Ergebnisse!

Die heimliche Chefin

Manuela Schwesig © picture alliance

Der 26. September war nicht nur für die Bundes-SPD ein großer Erfolg - auch und gerade im Nordosten erreichte eine sozialdemokratische Ministerpräsidentin ein Rekordergebnis. Mit fast 40 Prozent der Stimmen wurde die Landespartei von Regierungschefin Manuela Schwesig Wahlsiegerin.

Es war ein Rekord, der Schwesig alle Freiheiten bei der Koalitionsbildung ließ. Aus einer großen Koalition wechselte sie in ein Bündnis mit der Linkspartei - und sie vollbrachte die politische Kunst, dass ihr dieses nicht einmal als unangemessener Linksschwenk vom politischen Gegner ausgelegt werden konnte.

Zu unzweifelhaft ist sie in der Mitte des Landes verankert - und in diesem Jahr zu einer der mächtigsten Regierungschefinnen insgesamt aufgestiegen.

In der SPD ist Schwesig schon lange Schattenparteichefin - ohne Amt. Sie ist die Stimme des Ostens. Sie überlegte bereits in diesem Jahr, als Parteichefin zu kandidieren, doch weil Saskia Esken blieb, verzichtete Schwesig. Sie kann warten.

Für die Pioneers ist Manuela Schwesig die Ministerpräsidentin des Jahres 2021.

Wir gratulieren!

Eine Infografik mit dem Titel: Ministerpräsident/in des Jahres

Die Rangliste der deutschen Politik, Ergebnis der Abstimmung in Prozent.

Auf Platz zwei landete Markus Söder. Der wortgewaltige Ministerpräsident Bayerns verärgerte seine Amtskollegen in der Pandemie regelmäßig mit unabgestimmten Vorstößen nach dem Motto: härter, schneller, restriktiver.

Söder war der Erste, der Schulschließungen umsetzte und als Vorsitzender der Ministerpräsidenten-Konferenz 2020 sah er sich als Chef des Teams Vorsicht.

Doch bei den Ausgangssperren, die der CSU-Chef im Frühjahr 2020 umsetzen wollte, widersprach die Mehrheit der Länderchefs.

Die Corona-Zahlen sind in Bayern nicht besser - im Gegenteil - doch die Kommunikation des CSU-Vorsitzenden war stets eindeutiger.

Die Popularität im Volk beruht auch darauf. Unsere Pioneers schätzen es offenbar auch.

© ThePioneer

Bedächtig, sachorientiert, zuversichtlich: Auf Platz drei wählten die Pioneers die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Im Land ist sie unangefochten, setzte vor allem in der Bewältigung der Flut-Katastrophe Akzente als fürsorgliche Landesmutter, die in der Krise die richtigen Worte fand.

Und: Ihre Landtagswahl gewann sie im Frühjahr deutlich.

Angela Merkel und Malu Dreyer © dpa

Manuela Schwesig © Anne Hufnagl | ThePioneer

Wenn Sie an 2021 denken, welcher Moment fällt Ihnen ein?

Manuela Schwesig: Das klare Votum der Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern am 26.September hat mich sehr berührt.

Was war Ihr persönlich größter Erfolg?

Schwesig: Zwei Jahre nach der Schockdiagnose Krebs, einer schweren Coronazeit voller Zumutungen und einer schwächelnden SPD wieder gesund zu sein, das Land sicher regiert und die SPD zum klaren Wahlsieg geführt zu haben.

Was hätten Sie gern anders gemacht?

Schwesig: Ich hätte gerne mit dem Boostern eher begonnen. Bereits im Spätsommer war in Israel sichtbar, dass es wichtig ist alle frühzeitig zu boostern. Aber ohne Empfehlung der Stiko war das nicht möglich.

Wo steht Manuela Schwesig am Ende nächsten Jahres?

Schwesig: Ministerpräsidentin des schönsten Bundeslandes, gesund und mit beiden Beinen auf dem Boden.

Mit Manuela Schwesig und Malu Dreyer schneiden zwei Wahlsiegerinnen des Jahres 2021 auch in unserer Wahl zur Rangliste der deutschen Politik auf den ersten Plätzen glänzend ab. Komplettiert wird das Feld durch Markus Söder - der vor allem durch kernige Kommentare aufgefallen ist.

Mit Schwesig, Söder und Dreyer gehen die Pioneers eher den Weg der gestandenen Größen, als dass sie Newcomer wie Michael Kretschmer oder Tobias Hans auf die ersten Plätze wählen. Auch der Niedersachse Stephan Weil oder der Hamburger Peter Tschentscher spielten keine Rolle.

Zumindest auf SPD-Seite ist damit klar: Die Pioneers sehen die Stärken der Sozialdemokraten in den Ländern bei den Frauen - und tatsächlich waren es auch Dreyer und Schwesig, die in die Koalitionsverhandlungen eng eingebunden waren.

Als sich vor wenigen Wochen die neuen Fraktionen im Bundestag zum ersten Mal trafen, saßen bei der SPD zwei Politiker, die eine besondere Verbindung miteinander haben.

Adis Ahmetovic ist 28 Jahre alt und seit diesem Jahr Bundestagsabgeordneter. Er ist 1993 als Kind Bosnischer Kriegsflüchtlinge in Hannover geboren. Als Ahmetovic ein kleines Kind war, sollte seine Familie abgeschoben werden.

Es begannen Jahre der Unsicherheit, bis der damals junge Anwalt Matthias Miersch, der heutige Fraktionsvize der SPD, den Fall übernahm und die Familie vor der Abschiebung rettete.

Es ist eine Geschichte, die vieles zu Nebensächlichkeiten werden lässt. Auf der Pioneer One haben Miersch und Ahmetovic uns diese Geschichte erzählt.

“Matthias hat uns gerettet”

Eine unglaubliche Geschichte über eine verhinderte Abschiebung und Freundschaft in der Politik.

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Veröffentlicht in Hauptstadt – Das Briefing von Gordon Repinski .

Podcast mit der Laufzeit von

Das Jahr 2021 war geprägt von Krisen. Die Corona-Pandemie als Bedrohung unserer Gesundheit natürlich, die daraus folgende Wirtschaftskrise hat viele Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht. Auch die Klimakrise rückt in das Zentrum des Bewusstseins.

Wie geht eine Gesellschaft mit der ständigen Unsicherheit um?

Wie lässt sich Unwissenheit und Angst vor der Zukunft in Mut und Zuversicht umwidmen?

Der renommierte Soziologe Armin Nassehi erläutert im Gespräch mit unserer politischen Reporterin Marina Kormbaki, warum eine Gesellschaft im Krisenmodus sein muss und er legt die tieferen Ursachen für die Störanfälligkeit unseres Zusammenlebens frei.

Armin Nassehi, Professor für Soziologie an der Uni München.  © dpa

Außerdem geht es in dem Gespräch um die in der Pandemie bedrohten individuellen Freiheiten und das Für und Wider einer neuen Identitätspolitik.

Nassehi überrascht mit Mut machenden Gedanken zu den wichtigsten Problemen der Gegenwart. Unsere Hörempfehlung!

„Wir sind immer in Krisen“

Der Soziologe Armin Nassehi über Unbehagen und Überforderung in der Gesellschaft

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Veröffentlicht in Hauptstadt – Das Briefing von Marina Kormbaki .

Podcast mit der Laufzeit von

Am Mittwoch lesen Sie an dieser Stelle, wer sich als Wahlkampfmanager bei der Bundestagwahl besonders verdient gemacht hat. Die Pioneers küren die besten Wahlkampfmanager der Berliner Republik.

Starten Sie gut in den Tag!

Herzlichst,

Ihre

Pioneer Editor, Ex-Stellvertretender Chefredakteur The Pioneer
Pioneer Editor, Gründungs-Chefredakteur The Pioneer
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  2. , Pioneer Editor, Gründungs-Chefredakteur The Pioneer

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