Nationale Gedenkfeier für Flut-Opfer

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Guten Morgen,

herzlich willkommen zum Campaign Briefing aus der Hauptstadt – direkt von der Pioneer One.

Unsere Themen heute:

  • Die Flut-Katastrophe hat mindestens 170 Tote gefordert, Politiker von CDU und SPD bringen nun eine nationale Gedenkfeier zum Andenken an die Opfer ins Spiel.

  • Die FDP warnt in einem vertraulichen Thesenpapier vor Schwarz-Grün. Dies würde Stillstand und Freiheitseingriffe durch etatistisches Denken bedeuten.

  • In der CDU wird über eine Absage des Wahlkampfauftakts diskutiert. Ist der Freizeitpark Europapark Rust der richtige Ort in der Krise? Es gibt Zweifel.

Forderungen nach Nationaler Trauerfeier

Mindestens 170 Tote, Hunderte Verletzte und Vermisste, Schäden in Milliardenhöhe. Die Flut-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und NRW wird dieses Land, sicher jedenfalls die Anwohner und Opfer von Angehörigen, noch auf Jahre hinaus beschäftigen.

Politiker von CDU, SPD und FDP fordern, dass der Bund eine nationale Gedenkfeier organisieren sollte zum Andenken an die Opfer. Ein solches zentrales Andenken hatte die Bundesrepublik zuletzt im April dieses Jahres wegen der Opfer der Pandemie ausgerichtet.

Die Bundesregierung soll darüber bereits mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet im Austausch sein.

Der rheinland-pfälzische CDU-Fraktionschef Christian Baldauf, sagte uns:

„Eine zentrale Gedenkfeier für die Opfer ist als Ehrerbietung an die schlimme Katastrophe sinnvoll."

Man müsse den Betroffenen zeigen, dass alle im Land an ihrer Seite stünden, "auch noch in ein paar Monaten". Gleichzeitig müsse es eine Dankesfeier für die vielen ehrenamtlichen Helfer geben.

"Diese haben Übermenschliches geleistet, dafür gebührt Ihnen unser höchster Respekt.“

Christian Baldauf, Fraktionschef der CDU in Mainz. © imago

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Marian Wendt hält eine zentrale Gedenkfeier ebenfalls für sinnvoll.

„Aufgrund der vielen Toten sollten wir, auch wenn es nur ein regional beschränktes Ereignis ist, ein nationales Gedenken stattfinden lassen", sagte er uns.

FDP-Generalsekretär Volker Wissing findet die Idee gut. "Ich finde eine nationale Trauerfeier richtig, denn die Flutkatastrophe ist eine Katastrophe von nationalem Ausmaß."

Die enorme Anteilnahme und Hilfsbereitschaft der Menschen aus ganz Deutschland zeige, wie sehr die Gesellschaft in einer solchen Situation zusammenstehe.

"Eine nationale Trauerfeier würde das noch unterstreichen."

Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, der hessische SPD-Bundestagsabgeordnete Edgar Franke, sagte, eine solche Veranstaltung sei für den sozialen Zusammenhalt von enormer Bedeutung.

"Die schrecklichen Bilder aus den Hochwasserregionen haben uns alle sehr bewegt. Die Fluten haben nicht nur Leben zerstört, sondern auch gewaltige materielle Schäden angerichtet", so Franke.

Edgar Franke, Opferbeauftragte der Bundesregierung.  © imago

"Jetzt ist gemeinsames Handeln, Solidarität, aber auch Anteilnahme und Gedenken angezeigt. Dies sind wir nicht nur den Opfern schuldig. Es ist auch für unseren sozialen Zusammenhalt von enormer Bedeutung."

2005 hatten sich nach dem verheerenden Tsunami in Südostasien mit weltweit 230.000 Opfern (darunter 537 aus Deutschland) die damalige CDU-Chefin Angela Merkel und der damalige Parteichef der SPD, Franz Müntefering, für eine zentrale Gedenkfeier eingesetzt.

Auch nach dem Terrorschlag von Djerba, dem Zugunglück von Eschede oder den Attentaten vom 11. September gab es in Deutschland solche Gedenkveranstaltungen.

In den beiden hauptsächlich betroffenen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sucht die Politik unterdessen nach kreativen Wegen, um den Flutopfern schnell zu helfen.

In Rheinland-Pfalz baute SPD-Digitalminister Alexander Schweitzer kurzfristig mit dem Landesamt für Soziales das Portal fluthilfe.de auf, bei dem hilfsbereite Unternehmen, Vereine oder Privatinitiativen ihre Angebote einstellen können.

Über 2200 Angebote sind alleine bis Sonntag eingegangen - die Abwicklung beginnt unmittelbar im Anschluss. “Ich wünsche mir, dass diese Hilfsbereitschaft noch lange anhält“, sagte uns Schweitzer. „Es ist einfach beeindruckend, wie viele sich mit ganz konkreten Angeboten melden."

In NRW hat die Landesregierung eine Soforthilfe von bis zu 3500 Euro pro Haushalt in Aussicht gestellt, die mit einem einfachen Antrag auf der Website beantragt werden kann. Dutzende Bürger sowie Unternehmen sollen die Hilfe bereits beantragt haben.

1. FDP hält Schwarz-Grün für Risiko für Deutschland

Die FDP hat in einem Positionspapier vor einer schwarz-grünen Bundesregierung gewarnt und der Union vorgeworfen, mit ihrer Kampagne gegen die FDP Schwarz-Grün wahrscheinlicher zu machen.

"Teile der Union werben derzeit aggressiv um Stimmen aus dem Lager der Freien Demokraten. Das zeigt etwa die Phantomdebatte über eine Ampel im Bund", heißt es in einem vertraulichen Lagebericht von FDP-Fraktionsgeschäftsführer Marco Buschmann, der uns vorliegt.

Offenbar verfolgten Markus Söder und seine Unterstützer damit das Ziel einer schwarz-grünen Mehrheit nach der kommenden Bundestagswahl, heißt es.

"Denn mit mathematischer Notwendigkeit macht ein Wählerzustrom von der FDP zur Union Schwarz-Grün wahrscheinlicher. "

Ein Wählerzustrom von der Union zur FDP mache dagegen eine Jamaika-Koalition wahrscheinlicher.

Jeder Tritt der Union gegen die FDP ist Werbung für den Bundesfinanzminister Robert Habeck.

Die FDP glaubt, dass in einem schwarz-grünen Bündnis die Konflikte nicht in der Sache gelöst werden und nur "politisches Spielgeld" verteilt werde, um das Bündnis zusammenzuhalten.

Dies lasse sich in den schwarz-grünen Länderregierungen beobachten.

Stillstand drohe bei den notwendigen Reformen in der Sozialpolitik, in der Migrations- und Asylpolitik sowie in der Frage der Steuerpolitik, wo die Union Entlastungen zugunsten des Koalitionsfriedens abräumen dürfte, wie Buschmann prognostiziert.

Sein Fazit:

"Stillstand durch Dauerstreit aufgrund akuter Polarisierung."

Die beiden Parteien würden sich in ihrer "etatistischen Grundorientierung" verstärken.

2. SPD hält Kramp-Karrenbauer für überfordert

Verheerende Kritik der SPD an CDU-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.

In einem internen Thesenpapier für die wahlkämpfenden Kandidatinnen und Kandidaten werfen die SPD-Strategen der Ministerin schlampige Arbeit und kommunikatives Chaos vor.

In dem Papier heißt es:

Der guten Arbeit der Bundeswehr steht eine Bundesverteidigungsministerin gegenüber, die ein Kommunikationsdesaster nach dem anderen produziert und deren Arbeit sich durch mangelnde Haushaltsführung auszeichnet.

Die Reform der Bundeswehr sei schlecht vorbereitet und falsch kommuniziert worden.

Ausriss aus dem internen Kampagnenpapier der SPD-Zentrale.  © ThePioneer

Auch bei der Beschaffung geben die Sozialdemokraten der CDU-Ministerin schlechte Noten. Die Bundeswehr warte weiterhin auf einen Nachfolger für das Sturmgewehr G36 und benötige weiter dringend einen Transporthubschrauber.

Wörtlich heißt es:

"Obwohl ihr in den letzten Jahren deutlich mehr Haushaltsmittel zur Verfügung standen, hat sie durch mangelhaftes Management die vielfältigen Probleme nicht lösen können."

Bei der Munitionsaffäre im Kommando Spezialkräfte (KSK) zeige sich, dass die Bundesministerin die Truppe nicht im Griff habe. Sie habe über den Skandal erst aus den Medien erfahren.

Führungsstärke sieht anders aus.

3. Wie Politiker die richtigen Bilder in Katastrophen erzeugen

Unsere Fotografin und Bildstrategin Anne Hufnagl hat sich die Auftritte der Kanzlerkandidaten und Spitzenpolitiker in den Hochwasserflutgebieten genau angeschaut und drei Hinweise erarbeitet, wie Politikerinnen und Politiker agieren sollten, um möglichst authentisch und glaubwürdig in der Krise zu agieren.

Ein Merksatz:

"Kontrolliere dich selbst, nicht die Bilder."

Auch auf die Kleidung komme es an, kommentiert Hufnagl, die ein weißes Hemd im Katastrophengebiet deplatziert findet.

Dass die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock auf öffentliche Besuche in der Krise verzichtet und keine Fotos erlaubt hat, findet Hufnagl falsch.

Hingehen, auf jeden Fall. Als Politiker wird erwartet, dass man empathisch ist und sich einen Überblick verschafft."

Hier sehen Sie das Video von Anne Hufnagl.

3 Lektionen aus den Bildern der Flutkatastrophe

Und: Haben die drei Kanzlerkandidaten sie beachtet? Eine Analyse von Anne Hufnagl.

Video ansehen

Veröffentlicht in Showroom von Anne HufnaglNoemi Mihalovici.

Video mit der Laufzeit von

Wahlkreis 201 - Kreuznach: Julia Klöckner vs. Joe Weingarten

In 299 Wahlkreisen bewerben sich Kandidatinnen und Kandidaten für ein Direktmandat im Deutschen Bundestag. Von Flensburg-Schleswig, dem Wahlkreis 1, bis Homburg, der Nummer 299, geht es mal knapper und mal deutlicher, mal prominenter und mal unbekannter zu.

Bis zur Bundestagswahl stellen wir rund 40 Wahlkreise vor, auf die es sich zu achten lohnt. Weil es knapp ist, weil Prominente antreten oder ein Swing bevorsteht.

Heute werfen wir einen Blick nach Rheinland-Pfalz - in den Wahlkreis Kreuznach.

© ThePioneer

Der Wahlkreis 201 umfasst die Landkreise Bad Kreuznach und Birkenfeld. Rund 185.000 Wahlberechtigte leben hier. 2017 lag die Wahlbeteiligung bei 75,6 Prozent.

2017 gewann CDU-Politikerin Antje Lezius das Direktmandat mit 37,0 Prozent der Erststimmen gegen den Sozialdemokraten Joe Weingarten (31,5 Prozent).

Lezius kandidiert nicht erneut für den Bundestag. Stattdessen will CDU-Vizechefin und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner das Mandat für die Union verteidigen.

Für Klöckner ist Bad Kreuznach kein unbekanntes Terrain, 2005 und 2009 holte sie hier bereits das Direktmandat. Die SPD schickt erneut Weingarten ins Rennen. Bei der letzten Wahl zog der 59-Jährige zwar nicht ins Parlament ein, allerdings rückte er 2019 für Andrea Nahles in den Bundestag nach, nachdem diese alle Ämter niedergelegt hatte. Nun will er den Wahlkreis 201 erstmals seit 2002 wieder für die SPD gewinnen.

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Nach aktuellen Prognosen von election.de hat jedoch Klöckner sehr gute Chancen, die meisten Erststimmen zu bekommen. Weingarten hat laut der Webseite nur Außenseiterchancen. Julia Klöckner und Joe Weingarten haben von uns jeweils identische Fragebögen erhalten. Hier sind die Antworten in unserem ThePioneer-Battleground.

Die Favoritin

Julia Klöckner (CDU) an Bord der Pioneer One. © Anne Hufnagl

Wer bin ich? Julia Klöckner, Bundesministerin, gelernte Journalistin, Katholikin. Privat am liebsten mit meinem Mann Ralph, seinen Töchtern und unserer Hündin Ella unterwegs.

Wo wohne ich? Bad Kreuznach - mit Dienstorten in Bonn, Berlin, Brüssel.

Was zeichnet mich aus? Haltung, heimatverbunden, heiter, neugierig, lösungsorientiert.

Lieblingsort im Wahlkreis: Da gibt es viele. Denn mit meinem Wahlkreis habe ich richtig Glück – die Landkreise Birkenfeld und Bad Kreuznach haben viele wunderschöne Ecken. Sehr gerne bin ich aber oben auf der Sonnenberghütte in den Weinbergen meines Heimatortes Guldental.

Meine analoge Wahlkampf-Strategie: Das Ohr bei den Bürgerinnen und Bürgern haben: Auf dem Markplatz zur Bürgersprechstunde, an der Haustür, bei spontanen Begegnungen oder klassischen Diskussionsveranstaltungen. Inhaltlich mit Haltung zu Themen, die die Bürger vor Ort umtreiben. Nicht dem Irrglauben folgend, dass Politik und Medien vorgeben, was zählt.

Meine digitale Wahlkampf-Strategie: Als Bundesministerin aktuell informieren, vor allem sachlich, aber auch persönlich mit spontanen Schulterblicken. Auf Instagram, Facebook oder Twitter. Im Wahlkreis mit entsprechender Nutzung von Targeting für eine passgenaue Ansprache zu regionalen und lokalen Themen. Mein Maßstab: authentisch sein, Bürger in Entscheidungsfindungen mitnehmen.

Bestes Give-Away: Nachhaltige Einkaufstaschen - denn jeder trägt Verantwortung. Blumensamen zum Mithelfen bei der Biodiversität oder Playmais aus nachwachsenden Rohstoffen für die Kinder. Mein ‚Klöckner-Kurier‘ in die Haushalte – bringt Themen auf den Punkt, stattet mit dem nötigen Wissen aus, um die Wahlentscheidung fundiert treffen zu können.

Meine politischen Themen: Als Christdemokratin habe ich die Breite der Bevölkerung im Blick. Nachhaltige Landwirtschaft, Waldumbau, mehr Tierwohl, bessere Ernährung und vieles mehr. Für mich ist Nachhaltigkeit kein Modebegriff - aber sollte auch nicht alleine auf die Ökologie reduziert werden. Erst wenn Ökologie, Ökonomie und die soziale Frage gleichberechtigt und in Balance beantwortet werden, ist das Wort Nachhaltigkeit berechtigt.

Als erstes ändere ich: Aktuell bin ich keine Bundestagsabgeordnete. Daher werde ich im Wahlkreis direkt zwei Anlaufstellen schaffen, um sicherzustellen, dass auch die drängendsten Themen vor Ort, als Erstes angepackt werden.

Wunsch-Koalition: Eine CDU geführte.

Mein Slogan: Haltung. Herz. Heimat.

Größte Stärke meines Konkurrentin & Größte Schwäche meines Konkurrenten: In meinem Wahlkreis treten mehrere Kandidaten an. Kopfnoten verteilen andere.

Auf diesen Termin freue ich mich: Dorothee Bär war bereits da, als nächstes besucht mich Armin Laschet Anfang August. Viele weitere Freunde und Kollegen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wollen mich unterstützen, kommen in die Landkreise Bad Kreuznach und Birkenfeld - zum Beispiel Friedrich Merz, Monika Grütters, Wolfgang Bosbach, Ralph Brinkhaus, Annette Widmann-Mauz, Peter Altmaier oder Wolfgang Schäuble.

Der Underdog

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Wer bin ich? Ich bin Dr. Joe Weingarten, geboren und aufgewachsen an der Nahe und seit 2019 Bundestagsabgeordneter. Vorher habe ich 30 Jahre in der Bundes- und Landesverwaltung gearbeitet. Verheiratet, 3 erwachsene Kinder.

Wo wohne ich? Ich wohne mit meiner Frau Doro und unserem Labradoodle Cora in Alsenz, südlich von Bad Kreuznach in einem alten Postamt, das wir selber umgebaut haben.

Was zeichnet mich aus? Leidenschaft und Augenmaß. Ich arbeite für die konkreten Ergebnisse von Politik, nicht für die Show drum herum.

Lieblingsort im Wahlkreis? Mein Heimatort Weierbach, ein Stadtteil von Idar-Oberstein im Hunsrück. Da bin ich zur Schule gegangen und wenn man ein gutes Ohr für Dialekte hat, kann man klar erkennen, dass ich von dort komme.

Meine analoge Wahlkampf-Strategie? Mit Menschen sprechen. Ich bin seit Jahren permanent im Wahlkreis unterwegs. Selbst in Pandemiezeiten, sofern das zulässig war. Alle wissen, dass ich immer ein offenes Ohr für Probleme habe und mich gern persönlich - auch für Einzelschicksale - einsetze.

Meine digitale Wahlkampf-Strategie? Alles, was ich analog mache, verarbeite ich auch digital und versuche jeden Termin nach außen mit einer inhaltlichen Botschaft zu verbinden. Jede Woche lasse ich freitags bei einem Eis Revue passieren, das Video teilen wir auf Facebook und Instagram.

Bestes Give-Away? Wir leben im ländlichen Raum und sind damit leider Zeckenrisikogebiet. Aus diesem Grund werden wir sogenannte Zeckenkarten mit Infos (Notfallrufnummern, etc.) verschenken. Das passt auch zum Thema Tierschutz, dem ich mich besonders verbunden fühle.

Mein politisches Thema? Der Umbau unserer Wirtschaft zu einer klimaneutralen, gerechten und starken Industriegesellschaft. Ich bin einer der letzten originären Wirtschaftspolitiker, die sich für Industrie, Gewerbe und Handwerk in Deutschland einsetzen.

Als erstes ändere ich? Dass die ländlichen Regionen in unseren großstadtgetriebenen Diskussionen nicht untergehen: in der Energiepolitik, in der Verkehrspolitik oder der gesundheitlichen Versorgung.

Wunsch-Koalition? Nach meinen -auch persönlich- guten Erfahrungen in Rheinland-Pfalz: die Ampel mit Grünen und FDP. Ich denke, dass das Mainzer Modell auch im Bund mit Olaf Scholz an der Spitze ein Erfolgsmodell wäre!

Mein Slogan? Der Kümmerer.

Größte Stärke meiner Konkurrentin? Sie hat die Bedeutung von PR für die Politik erkannt.

Größte Schwäche meiner Konkurrentin? Sie verwechselt Politik und PR.

Auf diesen Termin freue ich mich: 26. September, 18 Uhr: großer roter Balken.

CDU diskutiert Absage des Wahlkampfauftakts im Freizeitpark

Im Konrad-Adenauer-Haus gibt es nach unseren Informationen Zweifel an dem geplanten Wahlkampfgroßveranstaltung im baden-württembergischen Europapark Rust.

Dort sollen eigentlich am 20. und 21. August hunderte Kandidatinnen und Kandidaten sowie ihre Partner und Familien zu einer Auftaktveranstaltung zusammenkommen und die heiße Phase des Wahlkampfs einläuten. Geplant war ein Höhepunkt im Wahlkampf, der buchstäblich die gesamte Familie Union auf die heiße Phase einschwört. Auch Angela Merkel, Markus Söder und Armin Laschet sollen dabei sein.

Europapark Rust in Baden-Württemberg. © imago

Doch es gibt angeblich einige Kandidaten, die intern gegenüber der Parteizentrale ihren Unmut über den Ort und den Zeitplan geäußert haben.

Einige Abgeordnete wollen an dem Wochenende lieber im eigenen Wahlkreis vor Ort um Stimmen kämpfen, andere befürchten, dass ein Vergnügungspark kurz nach der Flut-Katastrophe und mitten in der Pandemie deplatziert wirken könnte.

Bisher hält das Konrad-Adenauer-Haus mit Generalsekretär Paul Ziemiak und Bundesgeschäftsführer Stefan Hennewig an der Spitze an den Planungen fest, die Einladungen und Anmeldeformulare sind verschickt.

Grünen-Kampagne wieder in der Defensive

Eigentlich sollte die heute anbrechende Woche Annalena Baerbocks Start in die wärmere Wahlkampfphase markieren.

Mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und den zwei Spitzenkandidaten im Südwesten, Franziska Brantner und Cem Özdemir, soll die Grünen-Kanzlerkandidatin am Mittwoch in Heidelberg den „Wahlsommer“ ihrer Partei einläuten.

Das Kalkül der Parteistrategen: Der Erfolg der Südwest-Grünen soll auf die Potsdamerin Baerbock abstrahlen und die Fehler der letzten Wochen vergessen machen.

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. © Imago

Doch der von Baerbock selbst am Sonntag publik gemachte Fauxpas, wonach sie in einem aufgezeichneten Interview des Zentralrats der Juden das rassistische N-Wort (kritisch) gebrauchte, versetzt die Baerbock-Kampagne erneut in die Defensive.

Gestern veröffentlichten die Grünen den Ausschnitt des noch nicht gesendeten Interviews, mit einem Piepton an der entscheidenden Stelle. Umstritten ist derweil selbst unter Grünen, ob der offene Umgang mit dem Fehler Baerbocks Handlungshoheit suggeriert - oder die Lesart von der Pannen-Kandidatin nährt.

Paula Piechotta  © ThePioneer

Ostdeutsch und Medizinerin: Mit ihrer Herkunft und ihrer Expertise dürfte Paula Piechotta zu einer vernehmbaren Stimme in der nächsten Grünen-Bundestagsfraktion werden.

Die 1986 in Gera geborene Spitzenkandidatin der sächsischen Grünen hat einen Anteil daran, dass die Grünen heute nicht mehr über das Für und Wider von Globuli streiten.

Piechotta, Radiologin an der Uniklinik Leipzig, hat die Bildung eines Netzwerks von Ärzten bei den Grünen vorangetrieben, die eine wissenschaftliche Medizin vertreten und Grünen-Positionen für den gesamten Gesundheitsbereich erarbeitet haben.

Piechotta lässt sich in wenigen Tagen von ihrem Klinikjob freistellen. Dann stürzt sie sich in den Wahlkampf. Ihr Ziel: das Direktmandat in ihrem Wahlkreis.

"Der Leipziger Süden zählt zu den spannendsten Wahlkreisen", sagt sie im Gespräch mit unserer Kollegin Marina Kormbaki.

Da trete ich als neue Grüne gegen eine ebenfalls neue CDU-Kandidatin und einen unbeliebten Linken-Politiker an.

Piechotta will die ostdeutsche Perspektive im Parlament stärken. Ihre Forderung:

In allen Bundestagsausschüssen müsse jeweils ein Grüner aus dem Osten vertreten sein, sagt sie.

Gut möglich, dass sie selbst im Gesundheitsausschuss tätig wird.

Christian Lindner ist im Zuge seiner Sommertour in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein unterwegs. Um 11 Uhr geht es heute auf Usedom los.

Treffpunkt: Der Seebrückenvorplatz Ahlbeck in Heringsdorf. Weitere Termine heute sind auf Rügen und in Zingst geplant. Morgen um 10 Uhr ist Lindner in Warnemünde, um 14:30 in Kühlungsborn und um 18 Uhr am Timmendorfer Strand.

Die Veranstaltungen sind öffentlich, Voranmeldungen sind nicht nötig.

Im Bundestagswahlkampf besucht Saskia Esken heute Heidelberg. Um 9 Uhr ist sie mit Lothar Binding, SPD-Bundestagsabgeordneten, im Anatomieharten in der Hauptstraße 49 verabredet. Der Termin ist presseöffentlich.

Im Anschluss reist Esken nach Rastatt, Lahr und in Denzlingen. Morgen um 12:30 Uhr nimmt sie an der Eröffnung des Neubautunnels Ostelsheim teil, ehe sie ab 16 Uhr im Freudenstadter Marktplatz erwartet wird.

Annelena Baerbock enthüllt heute um 10.30 Uhr gemeinsam mit dem Landesverband der Grünen Brandenburg ein Großflächenpakat am Goetheplatz in Michendorf. Um 14 Uhr wird sie im Haus der Bundespressekonferenz zu Lehren aus der Flutkatastrophe sprechen.

Robert Habeck indes setzt seine Küstentour fort. Heute Abend ist der Auftakt in der Freilichtbühne in der Lübecker Wallstraße, morgen geht es um 16:00 Uhr auf der Festwiese am Hafen Niendorf, Timmendorfer Strand, weiter.

Ein harter Kurs gegen die aufstrebende Weltmacht China? Was sich US-Präsident Joe Biden auch von seinen europäischen Alliierten wünscht, lässt sich nicht so einfach umsetzen, analysiert der Politikwissenschaftler Thomas Jäger in einem Gastbeitrag für ThePioneer. Die Verflechtungen sind eng, China lässt sich in Verhandlungen nicht mehr dominieren. Die Abhängigkeiten der europäischen, gerade der deutschen Industrie, vom Binnenmarkt sind zu groß. Hier lesen sie die spannende Analyse.

Wie bedeutend sind die aktuellen Inzidenzen im Kampf gegen eine mögliche vierte Welle? Dieser Frage geht Welt-Redakteurin Birgit Herden in diesem Gespräch mit Gérard Krause nach. Der Epidemiologe war früher selbst für das RKI tätig und ist nun Leiter der Abteilung Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum. Nur auf die Fallzahlen zu blicken sei nicht die richtige Strategie, sagt er. „Schon gar nicht, wenn politische Entscheidungen und ökonomische Anreize immer wieder zu veränderten Teststrategien führen.“

Die Pioneer Polls ergeben sich durch den Mittelwert der aktuellen Umfragen der Institute Allensbach, Kantar, Forsa, Forschungsgruppe Wahlen, GMS, Infratest Dimap, Insa und YouGov.

Heute gratulieren wir herzlich zum Geburtstag

Paul Ronzheimer, stellv. Chefredakteur der Bild-Zeitung, 37

Michael Groß, SPD-Bundestagsabgeordneter, 65

Oliver Krischer, Grünen-Bundestagsabgeordneter, 52

Morgen gratulieren wir:

Norbert Altenkamp, CDU-Bundestagsabgeordneter, 49

Elvan Korkmaz-Emre, SPD-Bundestagsabgeordnete, 46

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Herzlichst, Ihre

Pioneer Editor, Gründungs-Chefredakteur The Pioneer
Pioneer Editor, Ex-Stellvertretender Chefredakteur The Pioneer
  1. , Pioneer Editor, Gründungs-Chefredakteur The Pioneer
  2. , Pioneer Editor, Ex-Stellvertretender Chefredakteur The Pioneer

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