willkommen zurück bei unserer Rangliste der deutschen Politik an diesem 24. Dezember.
Bevor Sie sich an Geschenke und Weihnachtsessen machen, wollen wir hier noch einen Politiker auszeichnen. Am heutigen Tag sagen wir Ihnen, wen die Pioneers zum Politiker des Jahres 2021 gewählt haben.
Es ist der zweite von acht Teilen unserer Rangliste, drei weitere folgen jeweils in den kommenden zwei Wochen am Montag, Mittwoch und Freitag.
Aber nun widmen wir uns erstmal unserem Hauptpreisträger.
Der oberste Pandemie-Erklärer
© ThePioneerMüsste es einen Laudator für den diesjährigen Preisträger in der Kategorie Politiker des Jahres geben - eigentlich käme nur Markus Lanz in Frage. Denn niemand hat dem jetzigen Gesundheitsminister Karl Lauterbach eine so effektive Bühne für dessen Politik geboten, wie der ZDF-Moderator.
In Jahr zwei der Pandemie warnte, analysierte und dechiffrierte Lauterbach ohne politisches Amt. Er fand die Antworten der Zeit, übersetzte die Pandemie in eine verständliche Sprache. Er schaffte es dabei, Wissenschaft mit Politik zu vereinen wie kein anderer seines Fachs.
Dass Lauterbach am Ende des Jahres schließlich für viele überraschend von Kanzler Olaf Scholz doch noch zum Bundesgesundheitsminister berufen wurde, ist fast eine Art modernes Märchen der Politik. Unsere Pioneers schätzen den Kölner SPD-Mann schon seit langer Zeit - und haben ihn nun zum Politiker des Jahres gewählt.
Eine Infografik mit dem Titel: Politiker/in des Jahres
Die Rangliste der deutschen Politik, Ergebnis der Abstimmung in Prozent
Hinter Lauterbach folgen zwei Politiker, die beide bereits fast schon einmal abgeschrieben waren. Auf dem zweiten Platz FDP-Chef Christian Lindner, der mittlerweile Bundesfinanzminister ist und die Liberalen souverän wieder in die Regierung geführt hat.
Auf den dritten Platz wählten die Pioneers Kanzler Olaf Scholz - der noch im Juni wie der sichere Verlierer aussah und im Dezember zum neunten Kanzler der Bundesrepublik gewählt wurde.
Allen einen herzlichen Glückwunsch nach einem spektakulären Jahr!
Wenn Sie an 2021 denken, welcher Moment fällt Ihnen als erstes ein?
Karl Lauterbach: Der Moment, als mich der jetzige Bundeskanzler Olaf Scholz anrief und mir sagte, dass er gerne mit mir als Bundesgesundheitsminister in seinem Kabinett zusammenarbeiten würde.
Was war Ihr persönlich größter Erfolg?
Lauterbach: Mit dem Gewinn meines Wahlkreises zu einem Regierungswechsel beigetragen zu haben.
Was hätten Sie gerne anders gemacht?
Lauterbach: Das anstehende Weihnachtsfest. Aufgrund der Pandemie fällt das unbeschwerte Feiern aus.
Wo steht Karl Lauterbach am Ende des nächsten Jahres?
Lauterbach: Hoffentlich mitten im Aufbruch nach Überwinden dieser Pandemie.
Mit Karl Lauterbach ist zum zweiten Mal der amtierende Gesundheitsminister zum Politiker des Jahres gewählt worden - im vergangenen Jahr war es Jens Spahn (CDU). Im Falle Lauterbachs ist es ein längerer Weg zur Sympathie gewesen.
Zu Beginn der Pandemie wurde Lauterbach von vielen unserer Pioneers eher kritisch gesehen. Doch dieses Bild wandelte sich bald. Zwei lange Gespräche haben wir mit dem SPD-Mann in diesem Jahr zur Pandemie geführt, stets bekamen wir ein gutes Feedback.
Lauterbachs Expertise wurde mehr und mehr anerkannt und geschätzt.
Unter den ersten drei Gewinnern Lauterbach, Lindner, Scholz, hätte jeder den Sieg nach diesem Jahr verdient gehabt. Dass es Lauterbach wurde, zeigt den Wunsch nach Expertise, nach klarer Sprache abseits von Parteipositionen - und es zeigt, wie sehr die Pandemie die Politik dominiert.
Für den Hauptstadt Podcast haben wir mit dem früheren SPD-Kanzler Gerhard Schröder in Hannover gesprochen. Schröder erzählt, wie er Olaf Scholz kennengelernt hat und warum er ihm eine lange Amtszeit zutraut - und warum es zwischen SPD und Grünen immer wieder mal knirscht.
Gerhard Schröder und Michael Bröcker © So-yeon Schröder-KimKontrovers wird es in dem Gespräch bei der Außenpolitik. Schröder fordert das, was er eine "realistische Außenpolitik" nennt, und kritisiert die Rhetorik der neuen grünen Außenministerin Annalena Baerbock, die sich kritisch gegenüber Russland und China geäußert hatte.
Schröder, der im Aufsichtsrat des russischen Energiekonzerns Rosneft sitzt, verteidigt seine Nähe zum russischen Präsidenten und betont: "Befangen heißt nicht, dass man nicht rational urteilen kann."
Der Klick aufs Bild führt Sie zum PodcastAm Montag erfahren Sie, wer von den Pioneers zum Ministerpräsident bzw. zur Ministerpräsidentin des Jahres gewählt wurde.
Wir wünschen Ihnen ein schönes und gesundes Weihnachtsfest!
Herzlichst,
Ihre