Von Fischottern und der Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt

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© The Pioneer / Rasmus Buchsteiner

Guten Tag,

wie schön, dass Sie wieder dabei sind.

Heute möchte ich mit Ihnen fünf Jahre zurückschauen, in den Flüchtlingssommer 2015, als knapp eine Million Asylsuchende nach Deutschland kamen. Seitdem ist viel passiert. Wir fokussieren uns heute auf die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt. Es gibt erstaunliche Daten.

Außerdem geht es heute um Olaf Scholz, der die SPD wieder ins Kanzleramt bringen soll, und um seinen Genossen Hubertus Heil, der Fischotter füttern durfte.

Es waren verrückte Zeiten. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt war alles dabei. Wirtschaftsbosse frohlockten: Die Flüchtlingszuwanderung ist die Basis für ein neues Deutsche Wirtschaftswunder. Skeptiker warnten: Das ist der Untergang des christlichen Abendlandes.

Die Wahrheit liegt wie immer dazwischen in einer Grauzone, die anstrengt, überfordert, frustriert und dann wieder Hoffnung macht.

Doch wie steht es um die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge? Wie viele sind mittlerweile in Arbeit? Wie viele haben infolge der Coronapandemie ihre Jobs wieder verloren?

Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, hat mein Kollege Rasmus Buchsteiner mit Arbeitsmarkt- und Migrationsexperten gesprochen. Und er hat Ahmad Jabr getroffen. Der 30-jährige Syrer ist im Spätsommer 2015 mit dem Zug am Frankfurter Hauptbahnhof angekommen und steht jetzt vor seinen Abschlussprüfungen. Er macht eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik bei den Berliner Wasserbetrieben.

Die beiden haben sich vor der Werkstatt, in der Jabr seine Ausbildung macht, getroffen und Kaffee getrunken. "Er hat mir über sein Leben in Syrien und seine Flucht erzählt", berichtet mein Kollege Buchsteiner, "und mich dann durch die Werkstatthalle geführt". "Ich hatte das Gefühl, dass er sehr nervös war - wie bei einer wichtigen Prüfung. Dass sich ein Journalist ausgerechnet für seine Geschichte interessiert, hat ihn wohl überrascht." Doch die Nervosität habe sich schnell gelegt, die beiden haben sich lange unterhalten.

Oft berichten wir über Dinge, die nicht gut laufen, merkte mein Kollege an. Über Missstände, über Skandale, über Bad News. Nuancen bleiben manchmal auf der Strecke. Erfolgsstorys werden selten erzählt.

Umso mehr freue ich mich, dass ich Ihnen heute diese Erfolgsstory ans Herz legen kann - eine Erfolgsstory übrigens nicht nur nur für Ahmad Jabr, sondern auch für die deutsche Gesellschaft und Wirtschaft - denn: Die Integration in den Arbeitsmarkt ist insgesamt schneller und besser verlaufen als von Experten vorhergesagt. Lesen Sie hier den spannenden Artikel.

© ThePioneer

Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz gilt für viele in der SPD und außerhalb als spröder Realpolitiker. Aber hinter der glatten Fassade des mächtigsten Sozialdemokraten stecken Karrierebrüche - und ein politischer Charakter, der sich bei näherem Hinsehen komplizierter erklären lässt als angenommen. Mein Kollege und The Pioneer-Vize-Chefredakteur Gordon Repinski hat sich dem Mann angenommen, den sie mal Scholzomat, mal Brechmittel-Senator nannten. Lesen Sie hier das ausführliche Porträt eines facettenreichen Politikers.

Einem anderen Mann hat sich mein Kollege und The Pioneer-Chefredakteur Michael Bröcker gewidmet: dem Mann hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel - nein, nicht ihrem Mann Joachim Sauer, sondern ihrem Sprecher Steffen Seibert. Er sagt nicht viel, er meidet Meinungen und steile Thesen, ist aber trotzdem der ungekrönte Twitterkönig in der Berliner Republik. Lesen Sie hier das Porträt über einen politischen Influencer ohne Polemik und Polarisierung, stets loyal, stoisch Merkel-treu und unaufgeregt.

Reichstagsgebäude, Kanzleramt, Bundespräsidialamt: Unsere Redaktion nimmt Sie mit auf eine politische Reise entlang des Berliner Spreebogens – es ist wieder Zeit für ein Politisches Sightseeing an Bord der Pioneer One. Los geht es am Dienstag, 18. August, um 16.30 Uhr am Schiffbauerdamm. Abfahrt ist pünktlich um 17 Uhr. Ihr Gastgeber auf dieser Tour ist übrigens der Gründer und Herausgeber von The Pioneer, Gabor Steingart. Sichern Sie sich hier Tickets.

Im Tech Briefing-Format Female Founders Edition begrüßen mein Kollege Daniel Fiene, Investorin Gesa Miczaika (Auxxo) und Lina Behrens (Flying Health) am Mittwoch, 19. August, Valerie Bures. Die Informatikerin hat Vaha gegründet, das Unternehmen hinter dem smarten Fitness-Spiegel. An Bord der PioneerOne gibt sie Einblicke in ihre Arbeit. Seien Sie dabei - hier können Sie Tickets buchen.

Valerie Bures, Gründerin von Vaha © ThePioneer© The Pioneer

Erinnern Sie sich? Vor wenigen Wochen erst hatte ich in genau dieser Rubrik von der Sehnsucht der Politiker geschrieben, sich mit Hund, Esel, Katze und Kuh fotografieren zu lassen. Nun hat es also Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwischt. Der dachte sich vermutlich: Es kann doch nicht sein, dass die gesamte Twitter-Gemeinde nur über den Olaf redet - dem muss ich doch etwas entgegensetzen. Fischotter füttern dürfen - das ist es doch! Kanzlerkandidat kann jeder.

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Ich wünsche Ihnen einen schönen Start in den Tag!

Herzlichst, Ihre

Pioneer Editor, Stv. Chefredakteurin ThePioneer
  1. , Pioneer Editor, Stv. Chefredakteurin ThePioneer

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