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KI-Aktien: Die zweite Phase des Megatrends

Angeführt vom Chip-Giganten Nvidia klettern KI-Aktien seit über einem Jahr in sagenhafte Höhen. Doch Anleger sollten jetzt innehalten und ihre KI-Aktien auf den Prüfstand stellen. The Pioneer stellt zehn Optionen vor, die aussichtsreich sind.
Daniel Thomas Bayer, Lena Waltle, Philipp Heinrich
12.04.2024
© The Pioneer / Aaron Wolf
© The Pioneer / Aaron Wolf

Der Hype um Aktien aus dem Bereich Künstliche Intelligenz (KI) tritt in eine neue Phase ein. Während der zurückliegenden zwei Jahre feierten die von den neuen KI-Technologien begeisterten Börsianer eine „KI-Party”. In diesem Trubel gewannen Tech-Aktien deutlich an Wert. Die Aktien des Chipdesigners Nvidia sind das bekannteste Beispiel.

Doch nach dem Rausch der Party ist wieder der nüchterne und klare Blick auf den Markt gefragt. Laut der US-Investmentbank Goldman Sachs wollen Investoren nun sehen, dass die neuen KI-Technologien auch tatsächlich in Branchen Einzug halten.

Goldman Sachs nennt das den Übergang „von der Aufregungsphase in die Bereitstellungsphase”. Mit Blick auf die Aktien des Sektors erwartet die Bank eine Zweiteilung:

Wir befinden uns in einer Ära größerer Streuung zwischen Wachstumsunternehmen mit hoher und niedriger Qualität.

Dieses Auseinandergehen am Markt wird darüber entscheiden, welche Aktien in Zukunft zu den Highflyern der Börse gehören und von welchen Unternehmen Anleger besser Abstand halten sollten.

Die Wachstumsaussichten für Unternehmen im Bereich KI (und damit auch deren Aktien) sind dabei unverändert gut. Der Markt mit KI-Produkten und Dienstleistungen verzeichnet heute weltweit ein Volumen von gut 1,2 Billionen Euro. Bis 2030 soll er auf zwölf Euro anwachsen.

Eine Infografik mit dem Titel: Billionenmarkt Künstliche Intelligenz

Wachstum des gesamten adressierbaren KI-Markts bis 2030, in Billionen Euro

Hauke Hansen, Investor und Gründungspartner des Venture Capital Fonds AI.FUND, ist davon überzeugt, dass die KI-Revolution Anlegern noch viel Rendite bescheren wird. Gegenüber The Pioneer sagt er scherzhaft: „Künstliche Intelligenz ist Tech auf Speed” – ein Aufputschmittel für technologische Entwicklungen. Ernst meinend fügt er hinzu: „Das sind natürlich Goldgräberzeiten für Investoren.”

Die KI-Technologie stünde noch immer am Anfang, sagt Hansen. Wäre die derzeitige KI ein iPhone, wäre es ein iPhone 4, das es vor 14 Jahren gab. Und so wie das iPhone inzwischen in der 15. Generation angelangt ist, habe auch Künstliche Intelligenz noch zahlreiche Entwicklungsschritte vor sich.

Hauke Hansen, Investor und Gründungspartner von AI.FUND © AI.FUND

Doch es reicht für einen Anleger nicht, in ein Unternehmen zu investieren, das „irgendwas” mit KI macht, wenn es wie Dropbox Kunden verliert oder wie C3.ai immer größere Verluste schreibt. Das kann an der Börse eine Zeit lang gutgehen, doch langfristig müssen die Unternehmen beweisen, dass sie in der Lage sind, nachhaltig Wachstum zu generieren.

Fragen, die Anleger vor ihren Investments klären müssen, sind nun, ob sich mit den KI-Produkten auch Geld verdienen lässt, ob sie eine Chance gegen die Konkurrenz haben und wo noch entwickelt werden muss, bevor es einem Kunden präsentiert werden kann.

The Pioneer stellt zehn Aktien vor, die vom KI-Trend profitieren. Darunter sind nicht nur Entwickler von KI-Modellen, sondern auch Sicherheitsdienstleister, Maschinenbauer und Beratungsunternehmen. Sie alle können eine starke Ergänzung für ein langfristig ausgerichtetes Wachstumsportfolio darstellen.

#1 Nvidia: Der Möglichmacher

Wer sich gegenwärtig mit KI-Aktien beschäftigt, kommt an Nvidia nicht vorbei. Der amerikanische Chipdesigner wird inzwischen an der Börse mit 2,1 Billionen US-Dollar bewertet und ist damit das drittwertvollste Unternehmen der Welt. Der KI-Hype hat die Aktie um 1.800 Prozent in den vergangenen fünf Jahren nach oben katapultiert.

Nvidia designt Computerchips, die es für KI-Anwendungen braucht, hat aber selbst keine Produktionsstätten. Die Chips werden von Herstellern in Taiwan gebaut und dann vor allem in Rechenzentren anderer Kunden – zum Beispiel Microsoft oder Meta – eingesetzt.

Die KI-Chips von Nvidia sind die leistungsfähigsten am Markt. Der Marktanteil der Amerikaner bei diesen Hochleistungsprozessoren liegt bei über 90 Prozent. Diese Marktmacht ist eine gute Voraussetzung, um weiter profitabel zu wachsen. Nvidia zeigt mit seinem neuen Chip Blackwell, dass es in der Lage ist, immer leistungsfähigere Chips zu entwickeln.

Eine Infografik mit dem Titel: Nvidia: Die Marktmacht

Marktanteil verschiedener Anbieter für Grafikprozessoren, in Prozent

Die Gretchenfrage: Sollten Anleger die Nvidia-Aktie nach dem bereits deutlichen Preissprung noch kaufen oder ist das Papier maßlos überteuert? Das sehr hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 75 deutet zumindest auf eine deutliche Überbewertung hin. Aber: Kann Nvidia das hohe Wachstum verstetigen – und die Chancen dafür stehen nicht schlecht –, kann eine so hohe Bewertung gerechtfertigt sein.

Hauke Hansen sagt:

Jetzt noch bei Nvidia einzusteigen, hat weniger Chancen für die Zukunft, als es das vor ein, zwei Jahren gehabt hätte. Da muss man auch ein bisschen vorsichtig sein.

Fazit: Anleger mit langem Atem steigen jetzt noch bei Nvidia ein. Wer risikoscheuer ist, wartet auf Rücksetzer. Langfristig bleibt die Aktie vielversprechend.

Begehrte Hochleistungstechnologie: Chip von Nvidia © Wikipedia

#2 Microsoft: Der Aufsteiger

Wem Nvidia zu teuer ist, findet womöglich mehr Gefallen an Microsoft – dem mit einem Börsenwert von 3,1 Billionen US-Dollar wertvollsten Unternehmen der Welt. Auch Microsoft ist ein Profiteur des KI-Hypes. Mit einem KGV von 36 ist die Aktie des amerikanischen Software-Giganten aber deutlich günstiger bewertet als Nvidia.

Die Software und Betriebssysteme von Microsoft sind aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Besonders im Cloud-Geschäft verzeichnet das US-Unternehmen ein starkes Wachstum, das maßgeblich auf den Einsatz von KI zurückzuführen ist.

Unter der Leitung von CEO Satya Nadella strebt Microsoft danach, „KI-Produkte von Weltklasse“ zu entwickeln. Dafür wurde eine neue Abteilung Microsoft AI geschaffen, die die hauseigene KI Copilot in die Bürosoftware Office integriert, und es wurden zahlreiche neue KI-Experten gewonnen. Microsoft ist zudem schon durch frühe Investitionen in OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT, auf den KI-Zug aufgesprungen. 13 Milliarden US-Dollar hat Microsoft in das Startup investiert.

Analysten sehen weiteres Potenzial für die Aktie. 54 von 57 dieser Profis empfehlen derzeit den Kauf. Ihr durchschnittliches Kursziel für das Jahr 2025 liegt bei 471 US-Dollar – elf Prozent über dem aktuellen Kurs.

Fazit: Ein Investment in Microsoft ist weiterhin aussichtsreich – eine wahre Aktie für die Ewigkeit.

Microsoft Store in Sydney © Microsoft

#3 Alphabet: Der Datenkönig

Auch Alphabet wird im Bereich KI eine bedeutende Rolle spielen. Das US-Unternehmen hinter der Suchmaschine Google, der beliebtesten Suchmaschine der Welt, sitzt auf einem riesigen Datenschatz – der Voraussetzung, um starke KI-Modelle zu trainieren.

Google ist seit Langem führend in der Entwicklung von Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz. Sein Sprachmodell Gemini ist ein Konkurrenzprodukt zu OpenAI’s ChatGPT. In puncto Bild- und Spracherkennung sowie bei der Problemlösung verbucht Gemini zum Teil noch stärkere Ergebnisse.

Trotz hoher Investitionen bleibt Alphabet finanziell stabil und investiert in sein eigenes Unternehmen, was das langfristige Wachstumspotenzial unterstreicht. Das sieht auch Hauke Hansen so:

Google ist das Unternehmen mit wahrscheinlich dem tiefsten Wissen über Künstliche Intelligenz. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen Monaten zwar ein paar blutige Nasen eingeholt, trotzdem sollte Google nicht unterschätzt werden. Gemini ist ein starkes KI-System.

Das KGV ist mit rund 26 unter den großen US-Techwerten eines der niedrigeren. Anleger könnten darin eine Kaufchance sehen.

Fazit: Alphabet hat sein Potenzial in Sachen KI noch nicht entfaltet. Das birgt Chancen für Anleger.

Gemini soll bei Google eine neue Ära einläuten © The Pioneer / Aaron Wolf

#4 Meta: Der Visionär

Neben Alphabet sitzt auch Meta auf einem riesigen Schatz an Daten. Die zum Konzern gehörenden Sozialen Netzwerke Facebook und Instagram sammeln jeden Tag gigantische Datenmengen.

Künstliche Intelligenz stellt für Meta die nächste Wachstumsstufe dar. CEO Mark Zuckerberg selbst schrieb vor Kurzem auf Thread: „Unsere langfristige Vision ist es, allgemeine künstliche Intelligenz zu entwickeln.“

Diese Artificial General Intelligence soll nicht nur einzelne Aufgaben bewältigen können, sondern die Fähigkeit besitzen, jede intellektuelle Aufgabe zu verstehen oder zu erlernen, die auch ein Mensch meistern kann.

Seit die Meta-Aktie im November 2022 ein zyklisches Tief bei 90 US-Dollar markierte, stieg die Aktie um rund 480 Prozent auf 520 US-Dollar. Die langfristigen Wachstumsaussichten sind gut. Das KGV ist mit rund 35 ähnlich hoch wie das von Microsoft.

Fazit: Ein Evergreen im Portfolio. Für Anleger heißt es ähnlich wie bei Nvidia abwarten und Rücksetzer aushalten.

© dpa

#5 AMD: Der Nachzügler

Das Chipunternehmen Advanced Micro Devices (AMD) wird am Markt als Alternative zum Giganten Nvidia gesehen. AMD stellte im Februar eine neue Chip-Generation vor, welche erstmals mit den Produkten von Nvidia mithalten kann. Viele Marktbeobachter hielten das lange Zeit für unerreichbar.

In den zurückliegenden sechs Monaten stieg AMDs Aktienkurs um mehr als 50 Prozent. Diesem Anstieg liegt ein starkes reales Wachstum zugrunde. Im Schlussquartal des vergangenen Jahres präsentierte AMD einen Umsatz von über sechs Milliarden Dollar, was ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellte. Das Researchunternehmen New Street geht davon aus, dass der Chip-Konzern allein mit seinen leistungsstarken Chips im Jahr 2027 einen Umsatz von 16 Milliarden Dollar erwirtschaften wird.

Derzeit haben 38 von 49 Analysten das Unternehmen auf der Buy-Liste. 16 davon sprechen sogar ein „Strong-Buy” aus. Das KGV ist mit knapp 90 sogar noch höher als das von Nvidia. Dass es gerechtfertigt ist, muss AMD noch beweisen.

Fazit: AMD hat das Potenzial, an den Erfolg der Nvidia-Aktie anzuknüpfen. Wer diese Spekulation eingehen möchte, erwägt, mit kleinem Budget zuzugreifen und sich eine Position aufzubauen.

Hochleistungsprozessor Ryzen von AMD. © imago

#6 Accenture: Der Berater

Auf eine gänzlich andere Art und Weise als die bislang vorgestellten Unternehmen profitiert Accenture vom KI-Trend. Accenture ist ein Beratungsunternehmen und legt – wie könnte es anders sein – einen besonderen Fokus auf die digitale Transformation durch KI.

Im Bereich IT-Beratung ist Accenture nicht allein tätig – der Wettbewerb ist hoch und Unternehmen wie IBM und Capgemini sind starke Konkurrenten. Doch Accenture ist im stark fragmentierten Markt für IT-Beratungen mit einem Marktanteil von fünf Prozent der Marktführer und kann auf eine starke Kundenbasis zurückgreifen. Das Beratungsunternehmen hat sich als langjähriger Partner von 91 der Fortune 100 Unternehmen wie Apple oder Verizon etabliert. Im Schlussquartal 2024 erwirtschaftete Accenture einen Umsatz von 600 Millionen US-Dollar aus generativer KI-Beratung.

Das Beratungsunternehmen hat allerhand zu tun. Neue Buchungen in Höhe von 21,6 Milliarden US-Dollar zeigen eine hohe Nachfrage nach den Accenture-Dienstleistungen. Der Bereich KI-Beratung wächst besonders stark.

Mit einem KGV von 31 ist die Accenture-Aktie kein Schnäppchen. Mit seiner Aufstellung hat Accenture aber gute Voraussetzungen, um im umkämpften Beratungsmarkt langfristig die Nase vorn zu haben.

Fazit: Accenture ist kein großer Disruptor wie die zuvor genannten Unternehmen, sondern eine konservativere Aktie, die sich zur Diversifikation eignet.

Messestand von Accenture auf dem MWC Mobile World Congress 2024 in Barcelona. © imago

#7 Fortinet: Der Sicherheitsexperte

Der KI-Boom hat einen zweiten – unerfreulichen – Boom ausgelöst: Auch Hacker und Cyberkriminelle nutzen die neue Technologie, um ihre Opfer perfider anzugreifen. Mit KI lassen sich schnell offiziell wirkende Fake-Emails schreiben, Kundensupport-Chats fälschen und Schadsoftware programmieren.

Gegen diese Schattenseite der Künstlichen Intelligenz kann ebenso mit KI gegengesteuert werden. Solche Technologien setzt das US-Unternehmen Fortinet ein.

Mit der KI-Software FortiAIOps bietet Fortinet seinen Kunden eine Möglichkeit, um schnell Cyber-Attacken zu erkennen. Daten werden erfasst und Auffälligkeiten erkannt. Das verkürzt die Reaktionszeit auf einen Angriff, reduziert den potenziellen Schaden und senkt so die Kosten.

Derartige Software-Lösungen sind heiß begehrt, wie die schnell steigenden Umsätze von Fortinet zeigen. Seit 2017 wuchsen sie pro Jahr um durchschnittlich 23 Prozent, zuletzt auf 5,3 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn lag 2023 mit 1,1 Milliarden US-Dollar erstmals über der 1-Milliarde-Marke.

Mit einem KGV von über 40 ist Fortinet hoch bewertet. Doch das starke Wachstum rechtfertigt solche Preise.

Fazit: Anleger erwägen den Kauf der Fortinet-Aktie, um vom Wachstum im Bereich Cybersicherheit zu profitieren.

Hauptquartier des Cyber-Sicherheitsunternehmens Fortinet im kalifornischen Sunnyvale. © Fortinet

#8 ASML: Der Maschinenbauer

Aussichtsreiche KI-Profiteure finden sich aber nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Einer davon ist der niederländische Chip-Maschinenbauer ASML. Die Investmentidee folgt einer der bekanntesten Börsenweisheiten: „“Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln”. KI-Experte Hauke Hansen sagt: „ASML ist einer der wichtigsten Schaufelhersteller.”

Ohne die hochentwickelten Maschinen von ASML wären Unternehmen wie Nvidia nicht in der Lage, neue Umsatz- und Gewinnrekorde zu verzeichnen. Als führender Anlagenbauer ermöglicht ASML die Herstellung immer kleinerer, effizienterer und schnellerer Mikrochips, die für den fortschreitenden Einsatz von KI unerlässlich sind.

Maschine von ASML © ASML

Die große Bedeutung von ASML spiegelt sich in seinem beeindruckenden Marktwert von rund 350 Milliarden Euro wider. Zu den wichtigsten Kunden zählen neben Nvidia auch Chip-Hersteller wie TSMC und Intel.

Die ASML-Aktie ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 42 bereits hoch bewertet. Dennoch sehen Analysten von Goldman Sachs, Jefferies oder JP Morgan weiteres Kurspotenzial und geben Kursziele von über 1.000 Euro innerhalb der nächsten zwölf Monate aus.

Fazit: ASML dürfte als Spezialmaschinenbauer langfristig wachsen. Angesichts der hohen Bewertung sollten sich Anleger aber dennoch auf Rücksetzer einstellen.

Logo von ASML am Hauptquartier im niederländischen Veldhoven © imago

#9 Schneider Electric: Der Optimierer

„KI ist nicht nur eine Tech-Story”, sagt die Goldman Sachs-Expertin Amanda Ross. „Eine breite Palette von Industrieunternehmen versucht, aus der Technologie Kapital zu schlagen.”

Ein Profiteur dieser Entwicklung ist der Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric. Die Franzosen sind Spezialisten für smartes Energiemanagement in der Industrie. Mit den Technologie-Lösungen von Schneider Electric können Industrieunternehmen ihre Produktion automatisieren und steuern, Strom sparen und Emissionen senken.

Privatleute kennen die Technologien von Schneider Electric womöglich von ihrem Sicherungskasten oder Steckdosen.

Künstliche Intelligenz kommt bei Schneider Electric schon heute zum Einsatz und hilft dabei, Prozesse zu steuern. Gleichzeitig steigt durch KI-Anwendungen in der Industrie die Nachfrage nach smarten Energielösungen. Im Jahresbericht heißt es dazu:

Die Anforderungen an Rechenleistungen sind dramatisch gestiegen und erfordern Strom, Kühlung und mehr Rechenzentren und werden die Nutzung von strukturierten Daten, Anwendungen und vernetzten Produkten weiter vorantreiben. Das sind alles Teile des breiten Angebots von Schneider, die es uns ermöglichen, von diesem Trend zu profitieren.

Fazit: Um sich den Trend „KI in der Industrie” ins Portfolio zu holen, ist Schneider Electric ein geeigneter Titel.

Zwei Mitarbeiter von Schneider Electric überwachen eine Software in einer Fabrik. © Schneider Electric

#10 Baidu: Der Unbekannte aus China

Im KI-Wettrennen konkurrieren nicht nur amerikanische und europäische Unternehmen – auch chinesische Firmen laufen mit. Anleger sollten hier Baidu auf dem Radar haben. Das Unternehmen wird oft als das chinesische Äquivalent zu Google betrachtet und nimmt zusätzlich eine herausragende Position im chinesischen Cloud-Markt ein.

Insbesondere das Projekt ApolloGo zur Entwicklung autonomer Fahrzeuge zeigt beeindruckende Fortschritte.

Autonom fahrendes Taxi aus dem Apollo-Programm von Baidu. © imago

Zudem lotet Baidu mit dem amerikanischen Smartphone-Giganten Apple eine Kooperation aus. Laut dem Wall Street Journal plant Apple, die chinesische Version seines Betriebssystems für iPhones um KI zu erweitern und dabei auf die Technologie von Baidu zurückzugreifen. Baidus KI-Modell Ernie wird als vielversprechender chinesischer Herausforderer für ChatGPT angesehen.

Trotz gesteigerter Umsätze und Rentabilität wird die Aktie derzeit mit rund 102 US-Dollar gehandelt, was dem Niveau vor fünf Jahren entspricht. Das ist vor allem der sich nur mühsam bessernden Marktstimmung in China und den geopolitischen Risiken geschuldet. Ein KGV von moderaten 15 lädt dazu ein, sich die Aktie genauer anzusehen.

Fazit: Wer das China-Risiko aushalten kann, erwägt jetzt, in die tief gefallene Baidu-Aktie einzusteigen.

Logo von Baidu auf der World Artificial Intelligence Conference in Shanghai, 2003. © imago

Gesamtfazit

Die großen US-Techkonzerne werden durch KI-Anleger langfristig attraktive Renditen erwirtschaften. Wer sein Portfolio in diesem Bereich erweitern möchte, sollte auf sie das Hauptaugenmerk legen. Europäische Aktien spielen eine Nebenrolle, können aber ein Portfolio gut diversifizieren.

Hinweis: Diese Analyse dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Finanzberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

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